Die Auswirkungen von gefälschten Rezepten für teure Medikamente wie Ozempic und Mounjaro belasten das deutsche Gesundheitssystem. In den letzten zwölf Monaten musste die AOK Nordost Verluste in Höhe von etwa 470.000 Euro verkraften, wie der Tagesspiegel auf Anfrage berichtete. Ein Großteil dieser Fälschungen wurde bundesweit eingelöst, wobei besonders Berlin und Brandenburg als Hotspots auffielen. Die Hauptstadtregion ist bekannt für ihre hohe Dichte an Apotheken, was sie zu einem attraktiven Ziel für Betrüger macht.
Die Beliebtheit solcher Präparate, insbesondere bei Menschen mit Übergewicht, hat global für erhöhte Nachfrage gesorgt. Diese Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurden, fördern durch die Steigerung der Insulinfreisetzung eine schnellere Sättigung nach kleineren Mahlzeiten. Diese Eigenschaft hat nicht nur zu Versorgungsengpässen geführt, sondern auch den Schwarzmarkt angelockt. Die Polizei in Berlin berichtet, dass viele der Täter aus Osteuropa stammen und oft Blanko-Rezepte aus Arztpraxen stehlen, um diese anschließend selbst auszufüllen.
Durch innovative Lösungen wie das E-Rezept wird die Sicherheit des Rezeptverkehrs verbessert. Diese digitale Infrastruktur bietet eine wesentlich höhere Sicherheit und erschwert es den Betrügern erheblich, gefälschte Dokumente einzulösen. Patienten müssen ihre Versichertenkarte scannen lassen, um den Vorgang zu verifizieren. Dies zeigt, dass technologische Fortschritte ein wirksames Mittel gegen betrügerische Praktiken sein können. Es ist wichtig, dass sowohl die Gesundheitssysteme als auch die Öffentlichkeit wachsam bleiben, um gemeinsam eine sichere und faire Versorgung zu gewährleisten.