Die beiden führenden Discounter in Deutschland, Aldi und Lidl, haben kürzlich eine erhebliche Preisreduzierung für verschiedene Getränkemarke angekündigt. Diese Maßnahme betrifft vor allem Saft, Eistee und Wein und wird als dauerhaft bezeichnet. Der Schritt wird nicht nur die Produzenten unter Druck setzen, sondern auch den traditionellen Einzelhandel herausfordern. Insbesondere in Zeiten steigender Kosten ist dieser Zug eine deutliche Botschaft an die Konkurrenz.
Der Preisrückgang um bis zu 50 Cent pro Produkt spiegelt sich sowohl in der Marke Rio d’Oro von Aldi als auch in verschiedenen Weinen aus Spanien und Deutschland wider. Die Rabatte erreichen dabei zwischen drei und zwölf Prozent je Produkt. Dieser Ansatz soll helfen, das Vertrauen der Kunden in derzeit schwierigen wirtschaftlichen Zeiten zu festigen. Durch diese Reduktionen werden insgesamt etwa 30 Produkte günstiger, was sowohl den Konsumenten als auch dem Image der Unternehmen zugutekommen könnte.
Lidl wiederum hat ebenfalls neun Saftsorten sowie einen Eistee und sieben Weine preislich optimiert. Mit einer durchschnittlichen Senkung von elf Prozent will der Discounter die Vorteile fallender Rohstoffpreise direkt auf die Kunden übertragen. Besonders herausfordernd bleibt jedoch die Situation beim Orangensaft, wo Klimawandel und Knappheit der Rohstoffe die Herstellerkosten erhöhen. Trotzdem bieten beide Discounter ihren Orangensaft nun für 2,19 Euro statt 2,39 Euro pro Liter an.
Insgesamt zeigt sich hier ein klarer Wettbewerbsvorteil der Discountmärkte gegenüber herkömmlichen Supermärkten. Während die Preise für Orangensaft laut Branchenvertretern eigentlich mindestens 2,50 bis 3,- Euro betragen sollten, bleibt dies im Laden kaum realisierbar. Dies verdeutlicht die Macht der Discountketten, die ihre Positionen weiter stärken können.
Durch diese Strategie versuchen Aldi und Lidl, ihre Kundenbindung zu festigen und gleichzeitig die Spannungen auf dem Markt sichtbar zu machen. Die Entscheidung, Preise trotz steigender Kosten zu senken, könnte langfristig die Branchenstrukturen nachhaltig verändern.