In Thüringen hat die Wirtschaft im letzten Jahr erheblich nachgelassen. Die vorläufigen Zahlen für 2024 zeigen einen realen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,3 Prozent. Dieser Verlust überschreitet den bundesweiten Durchschnitt, der sich auf 0,2 Prozent beläuft. Während Thüringen im Vorjahr noch ein geringes Wachstum von 0,4 Prozent verzeichnen konnte, zeigt sich nun eine deutliche Schwäche in der Landeswirtschaft.
Die Ministerin für Wirtschaft fordert zügige Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Modernisierung der wirtschaftlichen Infrastrukturen und Vereinfachung von Förderprogrammen stehen dabei ganz oben auf der Agenda. Zudem wird nachdrücklich auf die Notwendigkeit eines erleichterten Zugangs für Fachkräfte aus dem Ausland hingewiesen.
Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Thüringen lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Besonders betroffen ist der industrielle Sektor, wo eine schwache Konjunktur die Entwicklung prägt. Das BIP pro Erwerbstätigem sank leicht im Vergleich zum Vorjahr, was auch nationale Trends widerspiegelt.
Die Statistiken offenbaren, dass die Industrie und das Baugewerbe besonders stark unter der langsamen Wirtschaftsentwicklung leiden. Der industrielle Sektor zeigte ein Minus von 2,9 Prozent, während das Baugewerbe sogar 5,3 Prozent verlor. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit einer gezielten Unterstützung dieser Branchen. Mit einem BIP von 78,2 Milliarden Euro bleibt die Region dennoch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, doch drängt sich die Frage nach zukünftigen Strategien auf.
Für eine bessere Zukunftsaussicht sind strukturelle Änderungen notwendig. Die Ministerin Colette Boos-John spricht sich dafür aus, die Bedingungen für Investitionen zu verbessern und Bürokratiehindernisse zu reduzieren. Auch Energiepreise spielen eine entscheidende Rolle bei der Attraktivität des Standorts.
Um langfristig Wachstum zu fördern, schlägt die Regierung modernisierte Infrastrukturen und vereinfachte Förderverfahren vor. Darüber hinaus könnte der Anstieg der internationalen Arbeitskräfte den Mangel an Fachkräften lindern. Ein solcher Ansatz würde nicht nur bestehende Unternehmen stärken, sondern auch neue Investitionen anziehen. Die Herausforderung besteht darin, diese Maßnahmen schnell und effektiv umzusetzen, um Thüringens Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.