Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 2. April Zölle von 25 Prozent auf Autoimporte zu verhängen, hat weltweit für Unruhe gesorgt. Während einige Länder wie Kanada und Japan Vergeltungsmaßnahmen in Erwägung ziehen, setzt die EU weiterhin auf Verhandlungen zur Lösung des Handelstreitpunkts. Diese Entwicklungen könnten globale Wirtschaftsbeziehungen erheblich beeinflussen.
In Nordamerika und Asien haben sich verschiedene Länder vehement gegen die neuen Zollbestimmungen gewandt. Besonders Kanada und Japan sehen sich durch diese Entscheidungen stark betroffen und überlegen entsprechende Gegenmaßnahmen.
Kanadas Ministerpräsident Mark Carney kritisierte die Zollpolitik als direkten Angriff auf kanadische Arbeitnehmer. Er rief ein Kabinettstreffen ein, um strategische Antworten zu entwickeln. Ähnlich reagierte Japans Regierungschef Shigeru Ishiba, der angemessene Maßnahmen ankündigte und betonte, dass Japan die meisten Investitionen in die USA tätige. Auch Südkorea arbeitet an einem Notfallplan, um die negativen Auswirkungen auf seine Automobilindustrie zu minimieren. Der Industrieminister Ahn Dukgeun betonte dabei den Kontakt zur US-Regierung.
Die angekündigten Zölle stellen besonders für Japan eine große Herausforderung dar, da Automobile einen signifikanten Anteil der Exporte in die USA ausmachen. Regierungschef Ishiba unterstrich die Notwendigkeit, Washington darauf hinzuweisen, dass einheitliche Zölle nicht sinnvoll seien. Die japanische Seite wird alle Optionen prüfen, um die Interessen ihrer Automobilhersteller zu schützen. Ebenfalls hat Südkorea mit der Aussicht eines Notfallplans reagiert, um die Situation zu bewältigen. Der Fokus liegt dabei auf der Minimierung der negativen Auswirkungen durch aktiven Dialog mit den USA.
In Europa wurde die amerikanische Politik ebenfalls kritisch aufgenommen. Die EU-Kommission spricht sich klar gegen die Zölle aus und betont stattdessen den Wert von Verhandlungen. Deutsche Vertreter fordern entschlossenes Vorgehen und Unterstützung der EU.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte ihren Bedauern über die US-Entscheidung und warnte vor negativen Konsequenzen sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher. Sie betonte die enge Verbundenheit der Automobilindustrie über den Atlantik und die Notwendigkeit, gemeinsam eine Lösung zu finden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck forderte eine starke Antwort der EU und betonte die Bedeutung von Stärke und Selbstbewusstsein in dieser Situation. Er sprach sich dafür aus, durch Verhandlungen eine Eskalation zu vermeiden, während gleichzeitig klar sein muss, dass die EU nicht nachgeben werde.
Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bezeichnete die Zoll-Ankündigung als fatales Signal für freien Handel. Sie betonte die erheblichen Belastungen für Unternehmen und Lieferketten sowie die negativen Auswirkungen auf die Verbraucher. Für die deutsche Automobilindustrie sind die USA ein wichtiger Absatzmarkt, was die Brisanz der aktuellen Situation verdeutlicht. Die VDA fordert daher dringend Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen, um die Spannungen zu mildern.