Obwohl Russland von den neuen amerikanischen Zöllen verschont blieb, spürt das Land doch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Die weltweiten Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und Ländern wie China sowie der EU haben einen negativen Effekt auf die russische Börse und den Ölpreis. Innerhalb weniger Tage verlor die Moskauer Börse beträchtlich an Wert, was unter anderem durch sinkende Ölpreise und globale Spannungen verursacht wurde.
Inmitten eines turbulenten Frühlings für die Weltwirtschaft geriet auch die russische Wirtschaft in Bewegung. Obwohl Präsident Donald Trump Russland von seinen umfassenden Zöllen ausnahm, musste Wladimir Putin mit den Konsequenzen der globalen Maßnahmen leben. Die russische Börse erlebte eine schwere Woche, als sie infolge der weltweiten Handelskonflikte und fallender Ölpreise ihren tiefsten Stand seit über zwei Jahren erreichte.
Die Marktkapitalisierung an der Moskauer Börse fiel innerhalb von nur zwei Tagen um 2 Billionen Rubel (23,7 Milliarden Dollar). Der MOEX Russia Index, ein wichtiger Indikator für die größten börsennotierten Unternehmen des Landes, verzeichnete einen Verlust von 8,05 % – die schlechteste Performance seit Ende September 2022. Große russische Unternehmen wie Sberbank, Gazprom und Lukoil wurden ebenfalls schwer getroffen.
Zusätzlich belastete die Ankündigung der OPEC+-Länder, ab Mai die Ölproduktion zu erhöhen, die Situation weiter. Ein Sinken der Ölpreise würde Russland zwingen, seine eigenen Preise anzupassen, was wiederum die Einnahmen aus dem Ölhandel beeinträchtigen könnte. Diese Entwicklung gefährdet insbesondere die Finanzierung von Putins Kriegskasse.
Von einem Experten herangezogen, betonte Jewgeni Kogan, Investmentbanker und Professor an der Higher School of Economics in Moskau, dass dies den Beginn einer großen Krise darstelle. Während Russland bisher Wege gefunden hatte, Sanktionen zu umgehen, stellt die aktuelle Situation neue Herausforderungen dar.
Die indirekten Auswirkungen der amerikanischen Zölle verdeutlichen einmal mehr, wie eng die globale Wirtschaft miteinander verflochten ist und welche weitreichenden Folgen regionale Entscheidungen haben können.
Aufgrund dieser Ereignisse zeigt sich, dass selbst Länder, die nicht direkt von Handelsrestriktionen betroffen sind, unter deren Welleneffekten leiden können. Dies hebt die Notwendigkeit hervor, internationale Abhängigkeiten besser zu verstehen und mögliche Risiken frühzeitig einzuschätzen.