Das Auto
Wasserstoff: Eine kritische Analyse seiner Anwendbarkeit
2025-04-18

Der Ingenieur und Forscher an der Universität Hannover, Hanke-Rauschenbach, untersucht die Zukunftsmöglichkeiten des Wasserstoffs in der Energiewende. Während er den überspitzten Enthusiasmus bezüglich dieses Stoffes ablehnt, unterstützt er gleichzeitig die nationale Wasserstoffstrategie, die klare Richtlinien für dessen Einsatz definiert. Er betont dabei, dass Wasserstoff kein Energieerzeuger, sondern ein Energieträger ist, was bedeutet, dass seine Nutzung immer eine Kette von Wirkungsgradverlusten nach sich zieht. Besonders im Verkehrsbereich zeigt sich dies bei der Diskussion um batterieelektrische Fahrzeuge versus Wasserstoffautos. Auch beim Heizen favorisiert er alternative Technologien wie Wärmepumpen gegenüber dem Einsatz von Wasserstoff.

Die Effizienzgrenzen des Wasserstoffs im Verkehrssektor

Hanke-Rauschenbach macht deutlich, dass der direkte Einsatz elektrischer Energie über Batterien effizienter ist als indirekt über Wasserstoff. Im Bereich des privaten Pkw-Verkehrs sind batterieelektrische Autos somit vorzuziehen, da sie weniger Energie verlieren. Dies steht im Gegensatz zu Wasserstofffahrzeugen, die eine zusätzliche Infrastruktur benötigen und höhere Kosten verursachen.

In der Praxis bedeutet dies, dass der Umweg über Wasserstoff unnötige Energieverluste mit sich bringt. Der Professor illustriert dies am Beispiel eines Wasserstoffautos, das doppelt so viel Energie benötigt wie ein batterieelektrisches Auto, um dieselbe Leistung zu erbringen. Diese Wirkungsgradunterschiede führen dazu, dass Wasserstoff nur dort sinnvoll eingesetzt werden sollte, wo keine alternativen elektrischen Lösungen existieren, wie etwa im Fernlastverkehr oder im Flugwesen.

Alternative Heiztechnologien und industrielle Anwendungen

Auch im Heizbereich spricht sich der Forscher gegen den Einsatz von Wasserstoff aus. Stattdessen plädiert er für Wärmepumpen, die aufgrund ihrer hohen Effizienz einen besseren ökonomischen Nutzen bieten. Die Wärmepumpe nutzt Umgebungswärme und wandelt diese in Brauchbarkeit um, wodurch sie signifikant effizienter ist als Heizsysteme, die auf Wasserstoff basieren.

Trotz dieser Einschränkungen gibt es jedoch Bereiche, in denen Wasserstoff unverzichtbar ist. In der Industrie, insbesondere bei Prozessen, die Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius erfordern, bietet sich Wasserstoff als Alternative an. Hier können andere Technologien wie Wärmepumpen nicht angewendet werden. Die nationale Wasserstoffstrategie hebt dabei auch die Bedeutung einer geeigneten Infrastruktur sowie der Herkunft des Wasserstoffs hervor, um sicherzustellen, dass dieser Stoff nachhaltig und effektiv genutzt wird.

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