Finanzierung
Wirtschaftliche Herausforderungen in Berlin-Brandenburg: Startups als Hoffnungsträger
2025-03-12

Die aktuellen wirtschaftlichen Aussichten in Berlin und Brandenburg lassen wenig Anlass zur Freude. Ein Großteil der Unternehmen erwartet eine Verschlechterung ihrer Lage, insbesondere in der Industrie. Lediglich die Digitalwirtschaft zeigt optimistische Veränderungen. Die Umfrage des Unternehmerverbands Berlin-Brandenburg (UVB) unter den Mitgliedern offenbarte eine tiefgreifende Skepsis gegenüber der zukünftigen Entwicklung. Trotzdem bleibt der Arbeitsmarkt stabil, und einige Branchen wie die Startups bieten Lichtblicke.

Besorgniserregende Aussichten für traditionelle Branchen

In vielen Sektoren herrscht ein düsterer Blick auf die Zukunft. Fast 60 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im kommenden Jahr. Besonders die Industrie zeigte einen ausgeprägten Pessimismus, während das Handwerk etwas weniger besorgt ist. Die Unsicherheit führt dazu, dass Investitionen eingestellt werden und große Ausgaben zurückgestellt werden.

Die Industrie befindet sich laut Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer des UVB, in einer tiefen Krise. Lediglich zwei von zwölf befragten Verbänden erwarten keine Verschlechterung. Die Unternehmen verzichten auf Investitionen, da sie unsicher über die wirtschaftliche Entwicklung sind. Im Handwerk hingegen wird die Situation nicht ganz so düster eingeschätzt, obwohl keine Branche eine Verbesserung erwartet. Viele Konsumenten halten größere Ausgaben zurück, was sich auch in der Auftragslage widerspiegelt. So wird zum Beispiel der Umbau von Küchen vorerst verschoben.

Lichtblicke durch die Digitalwirtschaft

Trotz der allgemeinen Skepsis gibt es Hoffnungsträger. Die Digitalwirtschaft, insbesondere die Startups, zeigen positive Entwicklungen. Diese Branchen erwarten steigende Einnahmen und könnten als Impulsgeber dienen. Berlin behält dabei seine Position als Zentrum für Künstliche Intelligenz in Deutschland bei.

Sven Weickert, zweiter Geschäftsführer des UVB, betonte, dass die Digitalwirtschaft derzeit der einzige Bereich sei, der Optimismus verbreitet. Berlin bleibt die deutsche Hauptstadt für KI-Startups, wobei 30 Prozent der deutschen KI-Unternehmen in der Stadt ansässig sind. Allerdings bedauert der Verband, dass die Förderung der Quantentechnik vom Senat reduziert wurde. Eine mögliche Lösung könnte ein Infrastrukturpaket sein, das jedoch erst nach den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD berücksichtigt werden kann. Dies könnte zu mehr Staatsaufträgen für Unternehmen führen, aber es besteht die Gefahr, dass Probleme nur kurzfristig gelöst werden.

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