Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich ihre Leitzinsen im Euroraum gesenkt, um der wirtschaftlichen Unsicherheit in Europa entgegenzuwirken. Dies ist bereits der siebte Zinsschnitt seit Juni 2024. Der Einlagenzins wurde um 0,25 Prozentpunkte verringert und steht nun bei 2,25 Prozent. Diese Maßnahme soll den Kreditfluss erleichtern und die Konjunktur stärken, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Handelsspannungen zwischen den USA und Europa.
Die aktuelle Situation zeichnet sich durch erhöhte Unsicherheiten aus, die sowohl private Haushalte als auch Unternehmen beeinträchtigen. Die EZB spricht von einer „außergewöhnlich hohen Unsicherheit“, die durch den Zollstreit mit den Vereinigten Staaten weiter angeheizt wird. Dieser Streit könnte das Wirtschaftswachstum in der Eurozone erheblich dämpfen. Gleichzeitig senkt sich die Inflation, was der EZB zusätzlichen Spielraum für weitere Zinssenkungen bietet.
Seit dem Beginn des globalen Zollpaketes durch Donald Trump Anfang April haben sich die Befürchtungen bezüglich des Welthandels verschärft. Obwohl Trump pauschale Zölle auf EU-Importe vorübergehend ausgesetzt hat, bleiben neue Tarife auf verschiedene Produkte wirksam. Diese Entwicklung verunsichert Unternehmen weltweit und könnte eine Weltwirtschaftskrise nach sich ziehen, wie Experten warnen.
Die EZB macht zudem Fortschritte im Kampf gegen die Inflation. Im März sank die Teuerung im Euroraum auf 2,2 Prozent, was nahe am Ziel von mittelfristig 2,0 Prozent liegt. Diese Entwicklung wird durch die Kursaufwertung des Euros sowie sinkende Ölpreise unterstützt. Für Sparer bleibt die aktuelle Zinssituation jedoch problematisch, da sich die Renditen weiter verringern.
In dieser unsicheren Zeit werden einige Ökonomen davon ausgehen, dass die EZB möglicherweise weitere Zinssenkungen in Erwägung ziehen wird, um das Wirtschaftswachstum in der Eurozone zu stützen. Christine Lagarde hat betont, dass jeder Handelskrieg negative Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben würde. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen langfristig auf die europäische Wirtschaft auswirken werden.