Eine umfassende Studie der Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung in Berlin offenbart besorgniserregende Zahlen bezüglich Altersdiskriminierung in Deutschland. Fast die Hälfte der befragten 2004 Personen gab an, bereits diskriminiert worden zu sein – unabhängig von ihrem Lebensalter. Während jüngere Menschen sich häufiger über Ungleichbehandlung beschweren, bleibt auch das Alter ab 45 Jahren nicht von Vorurteilen verschont. Die Studie hebt insbesondere die Bedeutung eines gesellschaftlichen Umdenkens hervor, um dieses Problem effektiv anzugehen.
In einer repräsentativen Umfrage unter Deutschen wurde im vergangenen Jahr klar, dass Altersdiskriminierung ein generelles Problem darstellt. In dieser Untersuchung kam Ferda Ataman, Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, zu dem Schluss, dass sowohl Jugendliche als auch ältere Menschen von Vorurteilen betroffen sind. Besonders auffällig ist dabei, dass junge Betroffene oft das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden – sei es in Bildungseinrichtungen oder beim Arbeitsleben. Ältere Menschen wiederum erleiden Diskriminierungen vor allem am Arbeitsplatz, wo sie als unflexibel eingestuft werden. Eine weitere Herausforderung liegt im Gesundheitswesen, wo Therapien aufgrund des Alters oft verweigert werden. Auch digitale Barrieren führen dazu, dass viele ältere Menschen sich ausgeschlossen fühlen. Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (Bagso), Regina Görner, betonte die Notwendigkeit analoger Lösungen für alltägliche Probleme.
Von einer rechtlichen Perspektive aus hat Ferda Ataman eine dringende Forderung gestellt: Ein Nationaler Aktionsplan gegen Diskriminierung sowie das Verbot von Altersdiskriminierung im Grundgesetz könnten den Weg weisen. Zwar ist Altersdiskriminierung nach geltendem Recht verboten, doch bleiben viele Betroffene allein mit ihrer Situation, da sie nicht wissen, wo sie Unterstützung finden können.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes beriet seit 2006 über 8.600 Fälle von Altersdiskriminierung.
Mit einem solchen Ansatz könnte sich die Zukunftsgesellschaft bewusster mit dem Thema auseinandersetzen und langfristig fairere Strukturen schaffen. Es ist höchste Zeit, dass wir uns gemeinsam für mehr Anerkennung und Respekt zwischen den Generationen einsetzen.