In diesem Jahr feiert die schweizerische Währung ihr 175-jähriges Bestehen. Der Franken hat sich von einem französischen Vorbild zu einer der weltweit stabilsten Währungen entwickelt. Trotz seines Rufes als Zufluchtsvaluta birgt diese Stärke auch Herausforderungen für das Land und seine Nationalbank.
Inmitten eines turbulenten historischen Kontextes entstand vor 175 Jahren die schweizerische Währung. Anfangs noch stark vom französischen Einfluss geprägt, wurde der Franken am 7. Mai 1850 offiziell zur Landeswährung der Schweiz ernannt. Vorher galten in den Kantonen unterschiedliche Münzen wie Rappen oder Taler. Mit dem Entstehen des Bundesstaates wuchs der Bedarf nach einer einheitlichen Währung. Nach intensiven Debatten setzte sich das französische Dezimalsystem durch, was sich später als kluge Entscheidung erwies.
Die ersten Jahrzehnte gestalteten sich turbuliert. Die Einführung erfolgte zunächst mit Silberbasis, bevor Goldmünzen hinzukamen. Innerhalb der Lateinischen Münzunion kam es zu Spannungen und Arbitragespekulationen. Erst mit dem Nationalbankgesetz von 1905 etablierte sich eine stabile Struktur. Besonders ab den 1930er Jahren manifestierte sich der Ruf des Frankens als Zufluchtsvaluta, was ihn bis heute begleitet.
In jüngster Zeit stehen die Bemühungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Mittelpunkt, um eine Überbewertung zu verhindern. Seit über zehn Jahren wird eine neue Strategie verfolgt, welche nominale Aufwertungen toleriert, solange dies durch internationale Preisunterschiede gerechtfertigt ist.
Von den USA aus wurde kritisch auf Währungsmanipulation hingewiesen, doch die SNB betont, dass ihre Maßnahmen ausschließlich der Wirtschaftsstabilität dienen.
Die letzten fünf Jahre haben gezeigt, dass es gelungen ist, den realen Wechselkurs stabil zu halten, was die Kompetenz der SNB unterstreicht.
Der Franken bleibt somit weiterhin eine der härtesten Währungen der Welt.
Vom journalistischen Standpunkt aus zeigt die Geschichte des Frankens eindrucksvoll, wie eine nationale Währung sich trotz vieler Hindernisse zu einem globalen Vertrauenszeichen entwickeln kann. Doch auch dieser Erfolg bringt herausfordernde Pflichten mit sich. Die SNB muss fortlaufend zwischen der Pflege des guten Rufes und den ökonomischen Realitäten balancieren. Für Leser bietet diese Entwicklung einen spannenden Einblick in die komplexe Dynamik zwischen nationaler Geldpolitik und globalen Finanzmärkten.