In den letzten Wochen hat sich die Lage für die jüngste Bevölkerungsgruppe im Gazastreifen dramatisch verschlechtert. Tausende von Kindern sind nun vollständig auf sich allein gestellt, während sie mit den Auswirkungen von Konflikten und einer akuten Lebensmittelknappheit konfrontiert sind. Laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums haben über 39.000 Kinder mindestens einen Elternteil verloren, wobei viele von ihnen beide Elternteile verloren haben. Die SOS-Kinderdörfer warnen vor einem immer schlimmer werdenden Zustand, da auch noch viele weitere Kinder durch den Krieg von ihren Familien getrennt wurden und täglich um ihr Überleben kämpfen müssen.
Inmitten eines anhaltenden Konflikts erleiden die Kinder in Gaza nicht nur körperliche Leiden, sondern auch immense psychische Belastungen. Viele von ihnen sind bereits traumatisiert durch ständige Konfrontationen mit Gewalt und Instabilität. Ohne ausreichende medizinische Versorgung drohen lebenslange Folgen für Verletzte, während andere unter- und mangelernährt sind. Besonders gefährdet sind Säuglinge, die ohne dringend benötigte Hilfslieferungen dem Hungertod nahe sind.
Diese schwierigen Umstände zwingen Kinder dazu, in überfüllten Notunterkünften zu leben, wo sie der Gewalt und weiteren Bedrohungen ausgesetzt sind. Zudem fehlt es an grundlegenden Bildungsmöglichkeiten, was ihre Zukunftschancen erheblich beeinträchtigt. Die SOS-Kinderdörfer bemühen sich unter diesen extremen Bedingungen weiterhin, Unterstützung zu leisten, indem sie Kinder, die elterliche Fürsorge verloren haben, betreuen und versorgen. Doch auch hier werden die Ressourcen knapper, und die Lebensmittelvorräte reichen laut Schätzungen nur noch für zwei Wochen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisation betonen die Dringlichkeit einer humanitären Lösung. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, umgehend humanitäre Lieferungen zuzulassen und einen Waffenstillstand einzuleiten. Nur so kann das Leben vieler Kinder gerettet werden. Die Situation ist ernst, und jede weitere Verzögerung könnte unumkehrbare Auswirkungen auf die Zukunft der Kinder in Gaza haben.