Finanzierung
Die Spannung zwischen Trump und der Federal Reserve steigert wirtschaftliche Unsicherheit
2025-04-20

Der Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve, eskaliert zunehmend. Während Trump eine Senkung der Zinssätze fordert, um die Wirtschaft anzukurbeln, weigert sich Powell, dies unter den gegebenen Umständen durchzuführen. Diese Auseinandersetzung birgt das Potenzial für erhebliche wirtschaftliche Turbulenzen in den USA.

Trump kritisiert Powells Weigerung, die Zinssätze zu senken, was zur Folge haben könnte, dass er versucht, den Fed-Vorsitzenden zu entlassen. Ein solcher Schritt könnte jedoch negative Auswirkungen auf die Stabilität der amerikanischen Wirtschaft haben, insbesondere angesichts steigender Inflation und der Auswirkungen von Trumps Zöllepolitik.

Wirtschaftspolitische Differenzen führen zu Spannungen innerhalb der Führungsetage

Die Unvereinbarkeit zwischen Trumps wirtschaftlichen Vorstellungen und der unabhängigen Politik der Federal Reserve wird immer offensichtlicher. Der Präsident will die Zinsen senken, um Unternehmen und Bauherren den Zugang zu günstigen Krediten zu erleichtern, während Powell auf einer neutralen Position bestehen möchte.

Die politischen Differenzen spiegeln sich auch in den Aussagen von Kevin Hassett wider, einem Berater des Weißen Hauses. Hassetts jüngste Äußerungen legen nahe, dass Trump möglicherweise rechtliche Wege prüft, um Powell zu entlassen. Dies könnte schwerwiegende Konsequenzen für das Ansehen der Federal Reserve und die Glaubwürdigkeit des Dollars nach sich ziehen. Powell betont weiterhin, dass seine Absetzung rechtlich nicht möglich sei und er bis 2026 im Amt bleiben wolle.

Dieser Machtkampf hat weitreichende Implikationen. Trumps Forderungen stehen im Widerspruch zu den Grundsätzen der unabhängigen Währungspolitik, die die Federal Reserve seit Jahrzehnten vertritt. Die Situation erinnert an vergleichbare Entwicklungen in anderen Ländern, wie etwa in der Türkei, wo Erdogan ebenfalls auf Zinssenkungen drängte. Dort führte dies letztlich zu einer starken Inflation. Die Parallelen sind alarmierend und verdeutlichen die Brisanz der aktuellen Situation in den USA.

Risiken durch Trumps Zölle und mögliche Preiskontrollen

Ein weiteres Problem ergibt sich aus Trumps Zöllepolitik, die die Preise für verschiedene Produkte in den USA ansteigen lässt. Experten befürchten, dass diese Entwicklung zu einer noch höheren Inflation führen könnte. Sollte Powell tatsächlich entlassen werden und ein Trump-loyaler Beamter seinen Platz einnehmen, könnten die negativen Effekte noch verstärkt werden.

Der deutsche Ökonom Jens Südekum spekuliert über mögliche Maßnahmen Trumps, falls die Inflation weiter ansteigt. Er geht davon aus, dass der Präsident Preiskontrollen einführen könnte, um die Preise für Lebensmittel zu begrenzen. Solche staatlichen Eingriffe könnten jedoch zu ungewollten Nebeneffekten führen, wie beispielsweise dem Rückzug von Unternehmen vom Markt oder der Entstehung von Schwarzmärkten.

In diesem Kontext wirft Isabella Weber, eine renommierte Ökonomin, die Frage auf, ob Preiskontrollen tatsächlich sinnvoll wären. Sie argumentiert, dass die aktuelle Preisexplosion nicht lokal begrenzt ist, sondern sich auf alle Branchen ausdehnt. Laut Weber sollte daher die Lösung darin bestehen, die Zölle abzubauen, statt neue Regulierungen einzuführen. Diese Perspektive zeigt, dass es komplizierte Zusammenhänge gibt, die eine einfache Lösung erschweren. Die wirtschaftliche Zukunft der USA bleibt somit unsicher, solange dieser Streit andauert.

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