Rezepte
Italien: Koch sorgt für Aufschrei mit gewagtem Pizza-Rezept
2024-08-30

Neapolitanischer Pizzabäcker bringt Shitstorm mit umstrittenem Belag auf

Die Italiener sind bekannt für ihre stolze gastronomische Tradition und verteidigen diese vehement. Besonders in Neapel, der Heimat der Pizza, ist dieses Gericht eine ernsthafte Angelegenheit. Doch nun hat der bekannte Pizzabäcker Gino Sorbillo mit seiner neuesten Kreation einen Sturm der Entrüstung ausgelöst - er hat Wassermelone auf seine Pizza gegeben.

Ein Verrat an der Tradition oder kreative Neuerung?

Tradition als heiliges Gut

Die Neapolitaner sind bekannt für ihre Leidenschaft und ihren Stolz, wenn es um ihre kulinarischen Traditionen geht. Jeder Versuch, diese zu verändern oder in Frage zu stellen, wird argwöhnisch beäugt und oft vehement abgelehnt. So auch, als Gino Sorbillo, einer der bekanntesten Pizzabäcker der Stadt, beschloss, Wassermelone als Belag auf seine Pizza zu geben. In einem Video präsentierte er stolz seine Kreation gemeinsam mit einem Kollegen. Doch statt Bewunderung erntete er einen wahren Shitstorm in den sozialen Medien.

Kritik aus allen Richtungen

Die Reaktionen der Nutzer fielen alles andere als positiv aus. Viele bezeichneten Sorbillos Schritt als regelrechtes Sakrileg und warfen ihm vor, die neapolitanische Tradition mit Füßen zu treten. "Pizza mit Früchten, das ist keine Pizza mehr!", kommentierte ein User empört. Andere gingen noch weiter und meinten, sie würden lieber sterben, als Wassermelone auf ihrer Pizza zu sehen. Besonders bittere Kritik kam von einem Nutzer, der anmerkte, nun könnten sich die Italiener nicht mehr über die Amerikaner und ihre Pizza Hawaii aufregen.

Nicht der erste Skandal um unkonventionelle Beläge

Bereits vor einem Jahr hatte Sorbillo für Aufruhr gesorgt, als er Pizza mit Ananas auf die Speisekarte setzte. In Italien gilt die sogenannte "Pizza Hawaii" als kulinarische Sünde, die man tunlichst meiden sollte. Doch der risikofreudige Pizzabäcker sieht das offenbar anders. "99 Prozent der Leute, die Pizza mit Ananas scheußlich finden, haben sie doch noch nie probiert", verteidigte er damals seine Entscheidung.

Ein Meister seines Fachs mit Ambitionen

Gino Sorbillo ist alles andere als ein gewöhnlicher Pizzabäcker. Der in Neapel geborene Gastronom führt in dritter Generation das legendäre Familienrestaurant "Sorbillo" in der historischen Via dei Tribunali. Sein Lokal ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt und genießt einen exzellenten Ruf. Sorbillo gilt als leidenschaftlicher Verfechter der klassischen Pizzatradition und setzte sich dafür ein, dass die "Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers" 2017 in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

Experimente im Spannungsfeld von Tradition und Innovation

Dennoch scheint Sorbillo immer wieder den Drang zu verspüren, neue Wege auszuprobieren und die Pizza um ungewöhnliche Zutaten zu erweitern. Neben der Wassermelone hatte er in der Vergangenheit auch schon mit Ananas und Banane experimentiert. Kritiker werfen ihm vor, damit einer Marketingkampagne für ausländische Touristen zu folgen und die neapolitanische Tradition zu verraten. Sorbillo selbst sieht das offenbar anders und verteidigt sein kreatives Schaffen. Ob seine jüngste Kreation mit Wassermelone letztendlich Anklang findet oder erneut für Empörung sorgt, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: In Neapel ist Tradition und Authentizität bei der Pizza ein sensibles Thema, an dem man nicht leichtfertig rütteln sollte.
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