Rezepte
In Island werden die Gurken knapp – wegen eines Salatrezepts auf Tiktok
2024-08-27

Island sucht händeringend nach Gurken

Island, eine kleine nordische Insel, ist derzeit mit einem unerwarteten Phänomen konfrontiert - einer Knappheit an Gurken. Während die Insel jährlich rund 6 Millionen Gurken produziert und rechnerisch jede Person 15 Gurken konsumieren könnte, scheint der Bedarf nun deutlich gestiegen zu sein. Ausgelöst durch einen Tiktok-Trend, bei dem ein kanadischer Influencer täglich Gurkenzubereitungen präsentiert, haben die Isländer offenbar einen neuen Geschmack an der grünen Frucht entwickelt.

Gurkenknappheit bringt isländische Supermärkte in Bedrängnis

Die Gurkenproduktion kann mit der gestiegenen Nachfrage nicht Schritt halten

Die 393.000 Einwohner Islands können normalerweise aus der heimischen Produktion mehr als genug Gurken für sich selbst ernten. Doch seit der kanadische Tiktok-Star Logan Moffitt, der sich auch "Cucumber Guy" nennt, seine Gurkenkochvideos veröffentlicht, hat sich die Nachfrage nach der grünen Frucht mehr als verdoppelt. Die Supermarktkette Hagkaup berichtet, dass es um diese Jahreszeit nun häufig an Gurken mangelt. Auch der Verkauf von Sesamöl, einer wichtigen Zutat für den beliebten Gurkensalat, hat sich laut Produktmanager Vignir Þór Birgisson verdoppelt.

Saisonale Produktionsrückgänge verstärken die Knappheit

Die Vermarktungsgesellschaft isländischer Gemüsebauern SFG erklärt, dass die Gurkenknappheit auch auf saisonale Produktionsrückgänge zurückzuführen ist. Zum einen würden einige Bauern um diese Jahreszeit ihre Felder umstellen, was zu geringeren Erträgen führe. Zum anderen sei der Tiktok-Trend erst spät im Sommer aufgekommen, als die Produktion bereits zurückging. Hätte der Trend früher eingesetzt, als die Produktion auf Hochtouren lief, wäre die Knappheit womöglich nicht so gravierend.

Erfahrung mit durch soziale Medien ausgelösten Trends

Die Isländer haben bereits Erfahrung mit durch soziale Medien ausgelösten Konsumtrends. So berichtet eine Vertreterin der Supermarktkette Krónan, dass es bereits einmal einen ähnlichen Ansturm auf Eiskaffee gegeben habe. Die Isländer seien es gewohnt, auf solche Trends schnell zu reagieren und auf dem Laufenden zu bleiben.

Kreative Lösungen gefragt, um die Gurkenknappheit zu überbrücken

Um die aktuelle Gurkenknappheit zu überbrücken, sind kreative Lösungen gefragt. Vielleicht können alternative Gemüsesorten oder importierte Gurken den Bedarf zumindest teilweise decken. Auch eine gezielte Kommunikation mit den Verbrauchern, um den Trend bewusst zu machen und zu einem verantwortungsvolleren Konsum anzuregen, könnte hilfreich sein. Letztendlich wird es darauf ankommen, die Produktion schnell an die gestiegene Nachfrage anzupassen, um die Versorgung der Isländer mit ihrem neuen Lieblingsgericht sicherzustellen.
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