Rezepte
Prenzlau: Apotheken-Terminal im Supermarkt
2024-09-09
Digitale Apotheken: Die Zukunft der Arzneimittelversorgung in ländlichen Regionen
In Deutschland gibt es immer mehr Städte und Dörfer ohne Apotheke. Ein Apotheker aus Prenzlau in Brandenburg testet jetzt ein Bestellterminal im örtlichen Supermarkt. In Zukunft könnte diese Idee dabei helfen, die Arzneimittelversorgung in ländlichen Regionen zu sichern.Innovative Lösung für die Herausforderungen der Arzneimittelversorgung
Digitale Apotheken: Eine Antwort auf den Rückgang der Apotheken in Deutschland
Die Zahl der Apotheken in Deutschland nimmt stetig ab, was vor allem ländliche Regionen vor große Herausforderungen stellt. Apotheker Michael Kranz aus Prenzlau hat eine innovative Lösung gefunden, um die Arzneimittelversorgung in seiner Region sicherzustellen. Er hat ein Bestellterminal in einem örtlichen Supermarkt installiert, über das Kunden E-Rezepte einlösen und Medikamente bestellen können. Dieses Konzept bietet nicht nur Convenience für die Kunden, sondern könnte auch ein Modell für die Zukunft der Arzneimittelversorgung in ländlichen Gebieten sein.Vom Messebesuch zur Umsetzung: Die Entstehung des Bestellterminals
Die Idee für das Bestellterminal entstand, als Apotheker Kranz auf der Messe Expopharm ein ähnliches Gerät der Firma "Better Apo" sah. Er erkannte das Potenzial dieser Technologie, um seine Kunden auch ohne eine physische Apotheke vor Ort zu versorgen. Nach der Einführung des E-Rezepts eröffneten sich für ihn neue Möglichkeiten, die Arzneimittelversorgung in seiner Region zu optimieren. Kranz investierte in ein Terminal und testete es zunächst in seiner eigenen "Grünen Apotheke", bevor er es schließlich im Marktkauf-Center in Prenzlau aufstellte.Vom Einkaufsmarkt in die Apotheke: Wie das Bestellterminal funktioniert
Das Bestellterminal im Marktkauf-Center bietet den Kunden eine bequeme Möglichkeit, ihre Medikamente während des Wochenendeinkaufs zu bestellen. Über den großen Touchscreen können sie E-Rezepte einlösen und rezeptfreie Produkte (OTC) bestellen. Die Medikamente können dann entweder in der Apotheke abgeholt oder per Botendienst nach Hause geliefert werden. Darüber hinaus haben die Kunden die Möglichkeit, sich telefonisch beraten zu lassen. Bald soll auch eine Videoberatung direkt über das Terminal möglich sein.Vom Einzelfall zur Zukunftsvision: Pläne für weitere Terminals in ländlichen Regionen
Für Apotheker Kranz ist das Bestellterminal im Marktkauf-Center ein Pilotprojekt, das er als Vorbereitung auf mögliche Szenarien in der Zukunft sieht. Seine Vision ist es, solche Terminals an Orten aufzustellen, an denen es keine erreichbaren Apotheken mehr gibt. Bereits heute betreibt er im benachbarten Boitzenburg eine sogenannte Pick-Up-Stelle, an der Patienten ihre Rezepte in einen Briefkasten werfen und sich am nächsten Werktag beliefern lassen können. Konkrete Pläne für die Aufstellung weiterer Terminals gibt es derzeit noch nicht, aber Kranz ist überzeugt, dass dieses Konzept eine Lösung für die Herausforderungen der Arzneimittelversorgung in ländlichen Regionen sein kann.Vom Supermarkt zur Apotheke: Die Perspektive des Einzelhändlers
Auch der Inhaber des Marktkauf-Centers in Prenzlau, Gilbert-Peter Boullay, ist von dem Konzept des Bestellterminals überzeugt. Er sieht darin eine Möglichkeit, insbesondere Kunden aus dem ländlichen Raum ohne örtliche Apotheke den Zugang zu Medikamenten und Arzneimitteln zu erleichtern. Neben den verordneten Medikamenten können über das Terminal auch alle anderen in der Apotheke verfügbaren Artikel bestellt werden. Zudem können die Kunden bei Bedarf telefonisch Unterstützung vom Apothekenpersonal erhalten.Vom Pilotprojekt zur Realität: Erste Erfahrungen und Herausforderungen
Laut Apotheker Kranz sind bereits mehrere Bestellungen über das Terminal eingegangen. Um die Kunden beim Bedienen des Geräts zu unterstützen, ist mindestens ein Mitglied seines Teams für eine Stunde pro Tag vor Ort. Auch die Mitarbeiter des Marktkaufs wurden entsprechend geschult. Für die Zukunft plant Kranz, das Terminal durch eine Abholstation im Supermarkt zu ergänzen, allerdings müssen dafür noch rechtliche Fragen geklärt werden.