Rezepte
„Danach ist man aber auch pappensatt“: So gelingt das perfekte Schweizer Käsefondue
2024-06-21

Das ultimative Käsefondue-Erlebnis: Jeniffer Morlands Geheimrezept für den perfekten Genuss

Jeniffer Morland, eine in Kenia geborene und in der Schweiz aufgewachsene Gastronomin, betreibt in Berlin die Fonduehütte "Hinterm Berg". Dort serviert sie nach eigenen Angaben das "beste Käsefondue nördlich des Matterhorns". Neben ihrer Tätigkeit als Restaurantbetreiberin ist Morland auch ausgebildete Schauspielerin und tritt als Comedian in der Rolle der "Schwarzen Heidi" auf. In diesem Artikel verrät sie ihr Geheimrezept, wie das Schweizer Traditionsgericht Fondue perfekt gelingt.

Ein Käsefondue-Erlebnis der besonderen Art

Die Kunst der Käseauswahl

Für das Fondue in Morlands Restaurant werden vier verschiedene Käsesorten verwendet: 200 Gramm Emmentaler, 200 Gramm Greyerzer (französisch Gruyère), 100 Gramm Appenzeller und 100 Gramm Vacherin Fribourgeois. Diese Mischung sorgt für eine perfekte Konsistenz und einen unvergleichlichen Geschmack. Allerdings lässt sich das Fondue auch mit nur zwei Käsesorten zubereiten, indem man beispielsweise 300 Gramm Emmentaler und 300 Gramm Vacherin verwendet. Der Vacherin-Käse ist dabei besonders wichtig, da er für die richtige Bindung des Fondues sorgt.Unabhängig von der Käsewahl ist es entscheidend, dass der Käse fein gerieben wird. Wird er nur in Stücke geschnitten, schmilzt er nicht gleichmäßig, was zu Problemen führen kann. Wer die benötigten Käsesorten im Supermarkt nicht findet, kann auch auf fertige Käsemischungen aus Onlineshops für Schweizer Lebensmittel oder bei deutschen Supermarktketten bestellen.

Die perfekte Weinbegleitung

Der ideale Weißwein für ein Fondue ist der Fendant-Wein, der ausschließlich im Schweizer Kanton Wallis angebaut wird, wo auch das Fondue erfunden wurde. Neben dem Fendant-Wein passt aber auch ein leichter Rotwein wie der Dôle, der einem Spätburgunder ähnelt und ebenfalls aus dem Wallis stammt, hervorragend zum Käsefondue. Bier hingegen ist laut Morland keine gute Wahl.Zusätzlich empfiehlt die Gastronomin ein Glas Kirschwasser, das nicht nur gut für die Verdauung ist, sondern auch verhindert, dass man einen "Käsebauch" bekommt. Dabei können die Brotstückchen sogar zuerst leicht ins Kirschwasser und dann in den Käse getaucht werden.

Die perfekte Zubereitung

Bevor der Käse in den Fonduetopf, den sogenannten Caquelon, gegeben wird, muss dieser zunächst erwärmt und mit einer halben Knoblauchzehe ausgerieben werden. Dann wird der Wein hinzugefügt und der geriebene Käse nach und nach eingerührt. Wichtig ist, dass man nicht alles auf einmal in den Topf gibt, sondern den Käse portionsweise einrührt. Zusätzlich werden 10 Milliliter Kirschwasser und ein Esslöffel Maisstärke, die zuvor im Kirschwasser aufgelöst wurden, hinzugefügt.Anschließend sollte man bei mittlerer Hitze etwa 20 bis 30 Minuten lang rühren, dabei ist es wichtig, nicht nur an der Oberfläche, sondern bis zum Boden des Topfes zu rühren, damit nichts anbrennt. Die beste Rührtechnik ist eine Achterbewegung.

Genussvoller Fondue-Abend in Gesellschaft

Jeniffer Morland empfiehlt, das Fondue-Essen bewusst langsam anzugehen und sich Zeit für schöne Gespräche mit Freunden zu nehmen. Dabei sollte man auch mal Pausen einlegen, um beispielsweise ein Brotstück auskühlen zu lassen und es dann mit Pfeffer zu bestreuen.Während des Essens ist es wichtig, das Fondue gelegentlich umzurühren, damit sich keine Kruste am Boden des Topfes bildet. Diese sogenannte "Großmuatta" (Großmutter) ist in der Schweiz zwar etwas verpönt, schmeckt aber tatsächlich sehr lecker und kann am Ende des Fondues aus dem Topf gekratzt werden.

Die perfekte Beilage: Brot, Gemüse und mehr

Zum Käsefondue isst man üblicherweise ein Mischbrot, am besten ein Sauerteigbrot mit einer Dicke von etwa zwei Zentimetern. Neben Brot können aber auch Cornichons, gekochte Kartoffeln, Champignons oder anderes Gemüse wie Brokkoli oder Blumenkohl in das Fondue getunkt werden. Morland selbst hat in ihrem Restaurant sogar schon ein Fondue mit Litschis serviert - Experimentierfreude ist also durchaus erwünscht.

Fondue-Traditionen und Brauchtum

Wer beim Fondue-Essen ungeübt ist, dem kann es passieren, dass ein Brotstück vom Spieß in den Käse rutscht. In der Schweiz gilt in diesem Fall traditionell die Regel, dass der Betroffene entweder eine Runde Schnaps ausgeben oder seinen Sitznachbarn küssen muss.Neben diesem Brauchtum bietet ein Fondue-Abend aber vor allem die Möglichkeit, in geselliger Runde einen gemütlichen und genussreichen Abend zu verbringen. Jeniffer Morland empfiehlt daher, sich Zeit für dieses Schweizer Traditionsgericht zu nehmen und es in vollen Zügen zu genießen.
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