Rezepte
Gefälschte Rezepte für Abnehmspritzen? Ermittlungen in der Eifel
2024-07-16

Betrug mit Abnehmspritzen: Kriminelle Machenschaften aufgedeckt

In einer beunruhigenden Entwicklung haben Ermittler in Rheinland-Pfalz eine Reihe von Betrugsfällen mit gefälschten Rezepten für teure Abnehmspritzen aufgedeckt. Die Polizei in Mayen hat vier Verdächtige festgenommen, die verdächtigt werden, mit diesen Machenschaften an die begehrten Medikamente gekommen zu sein. Die Ermittlungen laufen noch, doch bereits jetzt zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild ab.

Kriminelle Banden nutzen Schwachstellen im Gesundheitssystem aus

Gefälschte Rezepte in Apotheken eingelöst

Laut Angaben der Polizei wurden in 22 Fällen gefälschte Rezepte in Apotheken in Mayen, Polch, Mendig, Kaisersesch und Bad Honnef vorgelegt. In zehn Fällen waren die Betrüger erfolgreich und konnten die begehrten Abnehmspritzen erhalten. Die Ermittler vermuten, dass es dahinter eine organisierte Bande von Kriminellen stehen könnte, die systematisch das Gesundheitssystem ausnutzen.

Betrüger nutzen Unwissenheit der Patienten aus

Die Masche der Betrüger ist perfide: Sie bestellen die Rezepte telefonisch in den Apotheken vor und geben sich als Mitarbeiter einer Arztpraxis aus. Dabei behaupten sie, der Patient spreche kein Deutsch und könne die Medikamente deshalb nicht selbst abholen. Wenn die Apotheken darauf hereinfallen, müssen die Betrüger lediglich die übliche Rezeptgebühr von zehn Euro bezahlen, um an die teuren Abnehmspritzen zu kommen.

Hohe Nachfrage treibt Schwarzmarktpreise

Die Abnehmspritzen, die sehr wirkungsvoll sein sollen, sind derzeit heiß begehrt. Laut Polizeiangaben könnte es daher einen lukrativen Schwarzmarkt für diese Medikamente geben. Die Preise können je nach Stärke und Packungsgröße bis zu 1.000 Euro betragen. Für viele Betroffene sind diese Kosten jedoch eine große Hürde, weshalb sie auf illegale Wege zurückgreifen.

Apotheker werden misstrauisch

In einem Fall in Polch wurde ein Apotheker misstrauisch, als ein vermeintlicher Patient mit einem Rezept auftauchte, das angeblich von einer Kölner Diabetesschwerpunktpraxis stammte, der Patient aber weit entfernt wohnte. Der Apotheker rief in der Praxis an und konnte so den Betrug aufdecken. Als der Mann die Abnehmspritzen nicht erhielt, flüchtete er. Der Apotheker konnte jedoch das Kennzeichen des Autos notieren, mit dem der Verdächtige floh.

Polizei nimmt vier Verdächtige fest

Kurz darauf nahm die Polizei vier Verdächtige fest. Die Ermittlungen laufen noch, doch die Beamten gehen davon aus, dass es sich um eine organisierte Bande handelt, die systematisch Rezepte fälscht, um an die begehrten Abnehmspritzen zu kommen. Die Polizei warnt davor, dass solche Machenschaften nicht nur den Patienten schaden, sondern auch das Gesundheitssystem insgesamt gefährden.
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