Im Norden der Oberpfalz wird eine bahnbrechende Technologie erprobt, die Elektroautos und -lastwagen während der Fahrt aufladen kann. Ein Konsortium unter Federführung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat sich mit der Bundesautobahngesellschaft zusammengeschlossen, um eine Teststrecke auf der A6 zwischen Amberg-West und Sulzbach-Rosenberg einzurichten. Die indirekte Energieübertragung funktioniert über Kupferspulen in der Fahrbahn, die mit einem Empfänger im Fahrzeug interagieren. Diese Innovation könnte traditionelle Ladeinfrastrukturen revolutionieren.
Inmitten des goldenen Herbstdaseins wurde in der Region Nordbayern ein Meilenstein der elektrischen Mobilität erreicht. Auf einer 800 Meter langen Strecke der Autobahn 6 wird derzeit eine einzigartige Testanlage installiert. Forscher wie Florian Risch von der FAU und Unternehmer Michael Masuch von Seamless Energy arbeiten eng zusammen, um dieses zukunftsweisende System zu perfektionieren. Die Kernkomponente ist eine Reihe hochpräziser Kupferspulen, die unter der Asphaltdecke verankert sind und durch spezielle Management-Einheiten mit dem Stromnetz verbunden werden. Jede dieser Spulen arbeitet als Teil eines komplexen Schwingkreises, der effizient Energie überträgt, sobald sich ein passender Empfänger nähert.
Diese intelligente Technologie erkennt automatisch, wenn ein fahrzeugseitiger Empfänger präsent ist, und aktiviert dann die notwendigen Komponenten. Währenddessen bleibt die restliche Infrastruktur deaktiviert, was sowohl Sicherheit als auch Effizienz gewährleistet. Der Testbetrieb soll Ende Juli starten, wobei ein speziell ausgerüsteter eCrafter Daten sammeln wird, die zur weiteren Optimierung dienen.
Würdige Unterstützung kam von Innenminister Joachim Herrmann und Wissenschaftsminister Markus Blume, die das Projekt enthusiastisch begrüßten. Sie betonten die Bedeutung lokaler Innovationskraft gegenüber internationalen Konkurrenten.
Von einem journalistischen Standpunkt aus bietet diese Entwicklung einen faszinierenden Blick in die Zukunft der Mobilität. Die Möglichkeit, Fahrzeuge kontinuierlich während der Fahrt zu laden, könnte nicht nur Reisepläne revolutionieren, sondern auch die Akzeptanz elektrischer Fahrzeuge massiv steigern. Allerdings bleiben praktische Herausforderungen bestehen, wie die Integration in bestehende Infrastrukturen und den Fahrzeugpark. Dennoch zeigt dieses Vorhaben, dass Deutschland in der Lage ist, weltweit führend in der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen zu sein. Diese Initiative könnte den Ausschlag geben, um die Elektromobilität endgültig durchzusetzen.