In einer Zeit, in der die Umweltbelastung durch den Autoverkehr immer mehr in den Fokus rückt, hat sich eine Initiative aus Biberach und Baden-Württemberg zusammengeschlossen, um eine neue Form des Fastens zu fördern. Anstatt auf Lebensmittel oder Getränke zu verzichten, laden sie die Menschen ein, für 45 Tage auf ihr Auto zu verzichten und alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Diese Aktion soll nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.
Vom 5. März bis 19. April lädt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Biberach zusammen mit dem Landesverband Baden-Württemberg und zahlreichen Partnern zu einem besonderen Experiment: dem Autofasten. In dieser Zeitspanne sollen Teilnehmer so oft wie möglich auf ihren PKW verzichten und stattdessen Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder das Gehen als Transportmittel wählen. Die Initiative zielt darauf ab, die Menschen dazu zu ermutigen, ihre Alltagsmobilität kritisch zu hinterfragen und umweltfreundlichere Alternativen zu entdecken. Alfons Jeggle, Vorsitzender des BUND-Kreisverband Biberachs, betont, dass es nicht darum geht, das Auto schlechtzureden, sondern vielmehr darum, bewusster über die eigenen Entscheidungen im Straßenverkehr nachzudenken. Besonders Kurzstrecken bieten großes Potential, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität in Städten und Gemeinden zu verbessern.
Die Teilnahme an der Aktion ist unabhängig vom Wohnort offen für alle Interessierten. Die Teilnehmer tragen zunächst ihr persönliches Kilometersparziel auf der Aktionsseite ein und dokumentieren während der Fastenzeit ihre Wege per Rad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in einem Kalender. Nach Abschluss der Aktion können die ausgefüllten Kalendarien eingereicht werden, wodurch die Teilnehmer die Chance auf Preise erhalten und ein Zertifikat bekommen.
Bastian Greiner, Referent für Mobilität beim BUND-Baden-Württemberg, erläutert die Vorteile einer umweltfreundlichen Mobilität. Das Ausbleiben von Feinstaub und Stickoxiden trägt zur Verbesserung der Luftqualität bei, und der Rückgang des allgemeinen Verkehrsgeräusches erhöht die Lebensqualität. Zudem fördert das Laufen und Radfahren sowohl Körper als auch Geist und kann sogar finanzielle Vorteile bieten.
Die Initiative wird von insgesamt 19 Partnern unterstützt, darunter lokale Organisationen und Verkehrsverbünde. Es besteht die Möglichkeit, weitere Partner zu gewinnen, die sich dem Ziel einer nachhaltigen Mobilität anschließen möchten.
Auf diese Weise will die Aktion nicht nur kurzfristig auf die Umweltbelastung aufmerksam machen, sondern auch langfristig nachhaltige Veränderungen im Verhalten der Menschen herbeiführen. Durch das Autofasten haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre tägliche Routine neu zu entdecken und vielleicht sogar Freude daran zu finden, ohne Auto unterwegs zu sein.