Journalismus
Bayern tritt dem Druck nach Schulstraßen nach: Ein erster Hoffnungsschimmer
2025-03-24

In den engen Gassen vor den Schulen in Garching bei München herrscht ein hektisches Treiben, wenn sich morgens und nach der Schule Hunderte von Kindern durch den dichten Verkehr bewegen. Der potentielle Unfallrisiko lässt Eltern fordern, dass die Stadt temporäre Durchfahrtsbeschränkungen einführt. Während einige Bundesländer bereits erfolgreiche Modelle für Schulstraßen etabliert haben, scheint Bayern aufgrund rechtlicher Hindernisse zurückzustehen. Doch München zeigt nun erste positive Entwicklungen.

Trotz des Widerstands aus Regierungskreisen, die behaupten, dass solche Maßnahmen nicht mit dem Landesrecht vereinbar seien, wird die Forderung nach mehr Sicherheit immer lauter. Andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg fördern Schulstraßen aktiv und zeigen, dass sie rechtlich umsetzbar sind. In Bayern beginnt sich langsam etwas zu rühren, insbesondere in München, wo Schulstraßen geplant sind.

Gefährliche Zustände vor Schulen: Eine Notwendigkeit für Veränderung

Das tägliche Chaos vor Schulen in Garching verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für eine bessere Organisation des Verkehrs. Die enge Situation, kombiniert mit einer hohen Anzahl an fahrenden Autos, stellt Kinder und Begleiter gleichermaßen in Gefahr. Diese Umstände führen dazu, dass viele Eltern und Schüler eine Lösung verlangen, die die Sicherheit erhöht.

Die Sorgen der Gemeinde werden durch persönliche Erzählungen unterstrichen, wie etwa jene von Thomas Erler, der unmittelbar vor zwei Schulen wohnt. Seine Beobachtungen decken sich mit denen von Schüler und Schulweghelfer Jonathan Erler, der betont, dass nicht alle Fahrer sorgfältig genug sind, wenn es darum geht, Kinder zu beachten. Silke Rolles, stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende am Garchinger Werner-Heisenberg-Gymnasium, äußert ihre Befürchtungen, dass ohne Eingriff möglicherweise ein schwerwiegender Unfall passieren könnte. Daher setzen sie auf die Idee von Schulstraßen, die speziell während bestimmter Zeiträume den Durchgangsverkehr sperren, um eine sicherere Umgebung für die Schüler zu schaffen.

München als Vorreiter: Neue Wege zur Sicherheit

Auf Bundesebene gibt es unterschiedliche Ansätze zur Verbesserung der Sicherheit vor Schulen. Während Bayern lange Zeit zögerlich war, zeigen andere Länder wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, dass Schulstraßen rechtlich und praktisch umsetzbar sind. Diese Erfolge dienen nun als Vorbilder für weitere Regionen.

Die Kritik an Bayerns bisheriger Haltung wird durch aktive Protestaktionen unterstützt, wie beispielsweise in Nürnberg und Fürth, wo Eltern selbständig demonstrieren, indem sie Straßen vor Schulen sperren. Diese Initiativen erhalten Unterstützung durch Münchens Mobilitätsausschuss, der beschlossen hat, Schulstraßen im nächsten Jahr einzuführen. Diese Entwicklung ist besonders wichtig für Städte wie Garching, wo die Bedrohung für Kinder durch den Verkehr offensichtlich ist. Die Bewegung in München könnte das Tor öffnen für weitere Änderungen im gesamten Bundesland, was letztendlich zu einem sichereren Umfeld für alle Schüler führen würde.

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