Finanzierung
Bayerns Energiewende: Herausforderungen und Chancen
2025-02-26

Die bayrische Wirtschaft fordert einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und kritisiert die hohen Energiekosten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Bayern im Vergleich zu anderen EU-Ländern bei den Umsetzungszielen zurückbleibt. Die Industrie betont die Notwendigkeit eines Brückenstrompreises und einer stärkeren Förderung der Windenergie.

Energiekosten als wirtschaftliche Herausforderung

Die steigenden Strompreise in Deutschland stellen ein großes Problem für die bayrische Industrie dar. Der Verband der Bayerischen Wirtschaft (VBW) weist auf die dringende Notwendigkeit hin, die Kosten schnellstmöglich zu senken. Dies sei notwendig, um den internationalen Wettbewerbsnachteil auszugleichen, den deutsche Unternehmen gegenüber ihren europäischen Konkurrenten haben.

In Ländern wie Spanien und Frankreich sind die Energiekosten um 30 bis 40 Prozent niedriger. Dies hat nachhaltige Auswirkungen auf die Produktionskosten und somit auch auf die Preisgestaltung von Produkten. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des VBW, spricht sich dafür aus, die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß zu senken und eine temporäre Subventionierung des Strompreises für energieintensive Branchen vorzunehmen. Diese Maßnahmen könnten helfen, die hohe Belastung durch den Netzausbau zu mildern und die Wirtschaft zu entlasten.

Ausbau erneuerbarer Energien im Fokus

Ein weiteres zentrales Thema ist der langsame Ausbau der Windenergie in Bayern. Die Ziele werden weitgehend verfehlt, was die Bedeutung dieses Bereichs noch mehr unterstreicht. Gleichzeitig erlebt die Solarbranche einen Boom, da die installierte Leistung das Ziel verdoppelt hat. Diese Entwicklung zeigt, dass es möglich ist, die Erneuerbaren Energien effektiver zu fördern.

Der Rückstand im Netzwerk-Ausbau beträgt etwa 2200 Kilometer, was die Integration erneuerbarer Energien erheblich erschwert. Besonders in Bayern gibt es nur geringe Fortschritte bei der Errichtung neuer Windkraftanlagen. Lediglich 40 Megawatt wurden im Jahr 2024 installiert, während das Ziel bei 700 Megawatt lag. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Akzeptanz von Windkraftanlagen in der Bevölkerung zu erhöhen und bürokratische Hürden abzubauen. Parallel dazu müssen die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor reduziert werden, indem die Elektromobilität gefördert wird. Die Anzahl öffentlicher Ladepunkte muss stark erhöht werden, um den Übergang auf Elektrofahrzeuge zu unterstützen.

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