Finanzierung
Bayerns Wirtschaft im Fokus: Handelskonflikt und Lösungspfade
2025-05-05

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mahnt zur Vorsicht vor einem potenziellen Handelskrieg zwischen Europa und den USA. Er betont, dass aggressive Zollmaßnahmen besonders für den Automobilsektor nachteilig sein könnten, da viele Fahrzeuge in den USA von deutschen Herstellern produziert werden. Statt auf US-amerikanische Zölle mit Gegenmaßnahmen zu reagieren, plädiert er für konstruktive Verhandlungen und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen durch Kostensenkungen. Auch andere Vertreter der bayerischen Wirtschaft warnen vor negativen Auswirkungen eines eskalierenden Handelskonflikts.

Strategische Alternativen statt Handelskonflikt

Aiwanger fordert eine kluge Strategie gegenüber den USA, um einen Handelskrieg zu vermeiden. Anstatt sich durch steigende Zölle provozieren zu lassen, sollten Deutschland und die EU dialogorientiert vorgehen. Die Stärkung der nationalen Wirtschaft durch Reduktion von Kosten und Bürokratie erscheint ihm als wichtigste Maßnahme.

Der Ansatz des Ministers ist klar: Stattdessen sollten interne Verbesserungen Priorität haben. Dies bedeutet unter anderem die Senkung von Energiepreisen, Steuern und Lohnnebenkosten. Er kritisiert zudem übermäßige Regulierungen aus Berlin und Brüssel, die der Wirtschaft schaden könnten. Die Zukunft liegt laut Aiwanger in einer lösungsorientierten Haltung beider Seiten, wobei Zölle möglichst reduziert werden sollten. Nur so könne vermieden werden, dass ein Handelsstreit sowohl der US-Wirtschaft als auch der europäischen Wirtschaft schadet.

Bedeutung der USA für die bayerische Wirtschaft

Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für Bayern. Im letzten Jahr beliefen sich die Exporte auf 28,9 Milliarden Euro, was 12,8 Prozent der gesamten bayerischen Exporte entspricht. Besonders relevant sind Autos, Maschinen sowie medizinische Geräte und pharmazeutische Produkte.

Ein Blick auf die Zahlen offenbart die Bedeutung dieses Handelspartners. Die Automobilindustrie dominiert mit 27,9 Prozent, gefolgt von Maschinen mit 20,4 Prozent. Auch kleinere Unternehmen wie Zwiesel Glas zeigen ihre Abhängigkeit vom US-Markt, wo 20 Prozent ihrer jährlichen Produktion verkauft werden. Experten wie Bertram Brossardt von vbw appellieren daher an die EU, deeskalatorisch zu handeln. Eine Senkung der Zölle könnte als Zeichen der Zusammenarbeit gewertet werden. Manager wie Florian Welsch betonen die Notwendigkeit, nationale Kosten wie Energiepreise und Lohnnebenkosten zu senken, um internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

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