Die Europäische Union hat kürzlich bekannt gegeben, dass Bulgarien ab dem 1. Januar 2026 berechtigt ist, den Euro als Amtswährung einzuführen. Nach einer vorherigen Verschiebung des geplanten Termins aufgrund hoher Inflationsraten hat die EU-Kommission bestätigt, dass das Land nun die notwendigen Kriterien erfüllt. Die bulgarische Regierung begrüßt diesen Schritt, da sie glaubt, dass der Beitritt zur Eurozone wirtschaftliche Vorteile bringen wird.
In jüngster Zeit wurde eine umfassende Informationskampagne gestartet, um die Bevölkerung über die Vorteile des Euro aufzuklären. Laut Finanzministerium und der Nationalbank in Sofia könnte sich die Einführung der Währung positiv auf den Tourismus sowie auf den Handel mit Europa auswirken. Seit 1999 ist die bulgarische Lew-Währung an den Euro gekoppelt, was die Stabilität der Währung gewährleistet hat. Dieser Status quo stammt aus einer Zeit nach einer schweren Finanzkrise, in der der Lew an die D-Mark gekoppelt war.
Frühere Pläne zur Einführung des Euro mussten wegen einer hohen Inflationsrate von 9,5 % zurückgestellt werden. Die EU-Kommission prognostiziert jedoch eine deutliche Senkung dieser Rate auf 3,6 % im Jahr 2025 und weiter auf 1,8 % im Jahr 2026. Diese Entwicklung ermöglichte es Bulgarien, endlich die Preisstabilitätsanforderungen zu erfüllen. Als eines der ärmeren Länder innerhalb der EU setzt Sofia große Hoffnungen in den Wirtschaftsanstieg, der durch den Euro erreicht werden soll.
Trotz der offiziellen Unterstützung gibt es innenpolitische Widerstände gegen den Euro-Beitritt. Die prorussische Partei Wasraschdane befürwortet den Erhalt der Lew-Währung und warnt vor möglichen Preisanstiegen. Auch Staatspräsident Rumen Radew äußerte Bedenken bezüglich der Vorbereitung der Bevölkerung auf den Wechsel. Sein Antrag auf ein Volksbegehren wurde jedoch vom Parlament abgelehnt.
Der Beitritt Bulgariens zur Eurozone würde nicht nur den Handel erleichtern, sondern auch Reisen ins Land vereinfachen. Touristen könnten ohne Notwendigkeit des Wechselns in Euro bezahlen. Darüber hinaus würde Bulgarien als neues Mitglied im EZB-Rat maßgeblich an Entscheidungen zur Stabilität der gemeinsamen Währung beteiligt sein.
Mit diesem Schritt wird Bulgarien einen wichtigen Meilenstein auf seinem Weg zur Integration in die europäischen Strukturen erreichen. Der Euro wird dabei helfen, sowohl den internationalen Handel als auch den Tourismus zu fördern, während gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität gefördert wird.