Finanzierung
Chinas Entgegnung auf US-Zölle: Handelskrieg eskaliert
2025-04-04

Die Volksrepublik hat mit einer Reihe von Gegenmaßnahmen auf die neuen Zölle der USA reagiert. Neben gleichen Abgaben auf US-Einfuhren wurden auch Exportbeschränkungen für seltene Erden eingeführt. Obwohl Verhandlungen weiterhin offen stehen, zeigt sich der Aktienmarkt besorgt. Zusätzlich hat China Beschwerde bei der Welthandelsorganisation eingebracht.

Infolge der amerikanischen Zollmaßnahmen haben chinesische Behörden erhebliche Schritte zur Eindämmung des Handels mit den USA getroffen. Dies betrifft sowohl zusätzliche Abgaben als auch restriktive Kontrollen bestimmter Rohstoffe und schwarze Listen für US-Unternehmen.

Zöllische Maßnahmen und Rohstoffkontrollen

Mit Wirkung ab dem 10. April werden US-Waren in China einem zusätzlichen Zoll von 34 Prozent unterliegen. Diese Entscheidung wurde vom Finanzministerium verkündet und entspricht somit der Höhe der jüngsten amerikanischen Zölle. Darüber hinaus wurden neue Exportkontrollen für sieben seltene Erden eingeführt.

Die Implementierung dieser Maßnahmen spiegelt Chinas Entschlossenheit wider, dem Druck aus Washington zu widerstehen. Gadolinium und Yttrium, zwei wichtige Bestandteile für moderne Technologien, fallen unter diese Restriktionen. Diese Rohstoffe sind nicht nur für Medizin, sondern auch für Elektrogeräte und Rüstungsprodukte unverzichtbar. Die sofortige Durchsetzung dieser Kontrollen verdeutlicht die strategische Position Chinas im Bereich seltener Erden, die weltweit eine dominierende Rolle spielen.

Marktreaktionen und internationale Spannungen

Aufgrund der Eskalation des Handelskonflikts ist der Dax um bis zu 5,2 Prozent eingebrochen. Der massive Abverkauf zeugt von der Unsicherheit der Anleger bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung. Konjunktursensiblen Unternehmen wie Siemens und Daimler Truck ging es besonders schlecht, während langfristige Bundesanleihen stark nach oben schossen.

Der Chefökonom Thomas Gitzel warnte vor einem drohenden globalen Zollkrieg, der möglicherweise auch die EU einbeziehen könnte. Dies würde schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben und eine globale Rezession nicht mehr ausschließen lassen. Zuvor hatte China bereits auf frühere amerikanische Importaufschläge mit Zöllen von 10 bis 15 Prozent reagiert. Auch Trumps Angebot eines Zollnachlasses im Austausch für den TikTok-Verkauf bleibt fraglich, da keine klare Absprache erfolgt ist. Als weltgrößter Exporteur steht China vor der Herausforderung, seine Position trotz steigender internationaler Spannungen zu verteidigen.

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