Die chinesische Wirtschaft hat im Jahr 2024 ein überraschendes Ende erlebt. Trotz anfänglicher Zweifel und schwacher wirtschaftlicher Indikatoren konnte das Land sein Wachstumsziel von fünf Prozent erreichen. Dies geschah jedoch in einem Umfeld, das von Unsicherheiten geprägt war. Die Wirtschaft hatte nach der Pandemie erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden, insbesondere durch einen schwachen Konsum, eine kriselnde Immobiliensektor und steigende Schuldenbelastungen bei den lokalen Regierungen. Diese Faktoren ließen die Prognosen für das kommende Jahr eher pessimistisch erscheinen.

Einzelne Quartale zeigten unterschiedliche Entwicklungsmuster. Während das erste Quartal mit einem starken industriellen Antrieb positiv begann, folgten im zweiten und dritten Quartal Enttäuschungen. Die Inlandsnachfrage blieb schwach, und der Immobiliensektor litt weiterhin unter Problemen. Im vierten Quartal stellte sich dann wieder ein robustes Wachstum ein, hauptsächlich durch exportgetriebene Aktivitäten und trotz weniger als erwarteter staatlicher Unterstützungsmaßnahmen. Diese kurzfristigen Aufschwünge konnten jedoch nicht die tiefgreifenden strukturellen Probleme verbergen, die die langfristige Wachstumsaussichten Chinas beeinträchtigen.

In den nächsten Jahren wird die chinesische Wirtschaft vor erheblichen Herausforderungen stehen. Experten gehen davon aus, dass das Wachstummodell des Landes zunehmend an Dynamik verliert. Die Prognosen für 2025 und 2026 deuten auf eine deutliche Abkühlung hin, mit durchschnittlichen Wachstumsraten von nur 4,4 beziehungsweise 4,1 Prozent. Die Ursachen dafür sind vielfältig: ineffektive geld- und fiskalpolitische Maßnahmen, ein weiterhin schwacher privater Konsum sowie ein angeschlagener Immobiliensektor. Zudem könnte die Exportleistung des Landes durch internationale Handelskonflikte gefährdet werden. Dennoch bleibt Hoffnung: Reformen im Sozialsystem könnten das Vertrauen der Konsumenten stärken und neue Wachstumsimpulse geben. Es ist klar, dass China umfassende Strukturreformen benötigt, um seine volle wirtschaftliche Potenzial wiederzugewinnen und langfristig nachhaltiges Wachstum zu sichern.