Finanzierung
Chinas Wirtschaft in einer schwierigen Phase: Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Jugend
2025-05-27

Die chinesische Wirtschaft befindet sich gegenwärtig in einer herausfordernden Situation, geprägt durch einen langsamer werdenden Immobilienmarkt und eine alarmierend hohe Jugendarbeitslosigkeit. Diese Entwicklung hat das Land anfälliger gemacht als zu Zeiten von Donald Trumps erster Amtszeit. Besonders der Handelskonflikt mit den USA sowie interne Strukturprobleme haben nachhaltige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die junge Generation. Die Exportabhängigkeit Chinas spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie eng verknüpft ist mit der Beschäftigungssituation im Land.

In jüngster Zeit erlebte der Zollstreit zwischen China und den USA eine kurze Pause durch neue Verhandlungen, was für Peking besonders willkommen war. Der Immobilienmarkt in China hat seit geraumer Zeit stark abgebremst, was zur Vernichtung zahlreicher Arbeitsplätze führte. Dies trifft insbesondere die junge Bevölkerungschicht, deren Arbeitslosenquote sich im zweistelligen Bereich bewegt. Experten wie Alicia Garcia-Herrero von der Investmentbank Natixis sehen die aktuelle Situation als deutlich schlimmer ein als damals während Trumps Präsidentschaft.

Während Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit China kritisiert und behauptet hatte, dass dessen Wirtschaft Millionen Arbeitsplätze verloren habe, zeigt sich heute, dass auch die reduzierten Zölle weiterhin negative Konsequenzen für China haben könnten. Ein Forschungsbericht von Natixis weist darauf hin, dass bei einem Zollniveau von mindestens 30 Prozent die US-Exporte um die Hälfte zurückgehen könnten, was bis zu sechs Millionen Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe kosten würde.

Diese Entwicklung tritt vor dem Hintergrund eines wirtschaftlichen Umbruchs in China auf, der sich über Jahre hinweg bemerkbar macht. Während die Wirtschaft früher mit mehr als sechs Prozent pro Jahr gewachsen ist, wird es nun schwierig, das prognostizierte Wachstum von fünf Prozent dieses Jahres zu erreichen. Die Pandemie hat zusätzliche Belastungen hervorgerufen, die die Erholung erschweren.

Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit steht somit ganz oben auf der Agenda der Regierung. Die offizielle Arbeitslosenquote in den Städten lag im Februar bei 5,4 Prozent, ein Spitzenwert der letzten zwei Jahre. Besonders problematisch ist die Situation unter jungen Menschen zwischen 16 und 24 Jahren, deren Arbeitslosigkeit im April noch fast 16 Prozent betrug. Mit dem Eintreten von 12 Millionen neuen Hochschulabsolventen in den Arbeitsmarkt wird die Zahl der Arbeitslosen wahrscheinlich wieder steigen.

Zudem sind die Bedingungen für viele Arbeitssuchende prekärer geworden, da immer weniger Vollzeitarbeitsplätze angeboten werden. Stattdessen setzen Unternehmen verstärkt auf Gigworker, die zwar flexibler arbeiten können, dafür aber schlechter bezahlt werden und weniger Sicherheiten genießen. Gleichzeitig versucht China, seine Wirtschaftstruktur zu transformieren, indem es von arbeitsintensiven Billigprodukten weg und hin zu modernen Hightech-Industrien geht. Dies hat jedoch zur Folge, dass Fabriken nach Ländern mit niedrigeren Löhnen wie Indonesien und Vietnam auswandern.

Die tiefgreifenden Veränderungen in Chinas Wirtschaft fordern eine neue Perspektive sowohl für die Regierung als auch für die Bevölkerung. Die Herausforderungen liegen nicht nur in der Bewältigung der aktuellen Krise, sondern auch in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft, die die jungen Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt. Ohne klare Strategien könnte die wirtschaftliche Dynamik des Landes weiter abschwächen und langfristig zu einem Rückgang der Lebensqualität führen.

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