Das Auto
Der Anstieg von Unfällen bei älteren Autofahrern in Deutschland
2025-05-12

In den letzten zehn Jahren hat sich eine beunruhigende Entwicklung in der Verkehrssicherheit abgezeichnet. Obwohl die Gesamtzahl an Verkehrsunfällen gesunken ist, steigt die Zahl der Unfälle mit Verletzten bei Fahrern im Alter über 75 Jahren dramatisch. Während jüngere Fahrer sicherer werden, verursachen ältere Autofahrer immer häufiger schwerwiegende Zusammenstöße.

Ein Trend mit wachsender Bedeutung

In einem Zeitraum von zehn Jahren, zwischen 2013 und 2023, stieg die Zahl der Unfälle mit Verletzungen bei Fahrern ab dem 75. Lebensjahr um 26 Prozent. Insgesamt gab es jährlich etwa 21.500 solcher Unfälle. Diese Entwicklung steht im Kontrast zur allgemeinen Abnahme der Unfälle bei jüngeren Fahrern, die um zwölf Prozent zurückgegangen ist. Der Großteil dieser Unfälle wird von den Betroffenen selbst verursacht, insbesondere durch Fehler in komplexen Verkehrssituationen wie Kreuzungen oder ungewohnten Strecken.

Die Zahl der Führerscheininhaber in dieser Altersgruppe ist ebenfalls stark angestiegen. Im Jahr 2015 gab es noch etwa 2,5 Millionen Führerscheinbesitzer ab dem 75. Lebensjahr, während diese Zahl bis 2024 auf fast 5,9 Millionen angewachsen ist. Insbesondere Frauen haben sich in dieser Gruppe stark vermehrt.

Eine mögliche Lösung bietet das Rückmeldeverfahren, bei dem Experten nach einer Testfahrt konstruktive Kritik geben. Dies hilft den Fahrern, ihre Schwächen zu erkennen und gegebenenfalls unbekannte Strecken oder Stoßzeiten zu meiden.

Nach EU-Richtlinien muss Deutschland nun Maßnahmen ergreifen, um die Erneuerung des Führerscheins für ältere Fahrer sicherer zu gestalten. Dazu gehören Selbstauskünfte, medizinische Untersuchungen oder alternative Programme wie Rückmeldefahrten.

Die UDV hat zwei Forschungsprojekte durchgeführt, die zeigen, dass Fahrer nach Rückmeldefahrten sicherer und souveräner fahren.

Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass das Ergebnis keinerlei Auswirkungen auf den Führerschein hat, was die Akzeptanz dieses Programms deutlich erhöht.

Es bleibt abzuwarten, wie die deutsche Regierung diese Vorgaben umsetzt.

Die Zahlen verdeutlichen, dass Ältere zunehmend am Verkehr teilnehmen. Daher ist es wichtig, innovative Lösungen zu finden, die sowohl die Sicherheit als auch die Mobilität gewährleisten.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt diese Entwicklung, dass wir uns mit fortschreitender Demografie neu positionieren müssen. Die Einführung von Rückmeldefahrten und anderen Maßnahmen kann dazu beitragen, ältere Menschen länger mobiler zu halten, ohne die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Es ist ein delikates Gleichgewicht, das sorgfältig abgewogen werden muss.

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