Die deutsche Regierung setzt neue Akzente in der Raumfahrtfinanzierung. Historisch gesehen, wurden die Mittel für internationale und nationale Projekte oft als unzureichend empfunden. Früher lag der jährliche Beitrag an die ESA bei etwa 900 Millionen Euro, während das nationale Programm nur ein Drittel davon erhielt. Diese Budgets wurden von Fachleuten als zu bescheiden kritisiert, insbesondere wenn Deutschland seine Position innerhalb der ESA stärken wollte. Erst unter einer anderen Regierungskonstellation stieg der Beitrag auf über eine Milliarde Euro, was Deutschland zum größten Beitragszahler machte. Doch in letzter Zeit gab es wieder Hinweise auf mögliche Kürzungen.
Der politische Wandel bringt nun Verbesserungen mit sich. Mit der neuen schwarz-roten Koalition wurde ein eigenes Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geschaffen. Die spezielle Koordinationsstelle wurde abgeschafft, doch die Verantwortung der CSU-Ministerin Dorothee Bär wird als Fortschritt angesehen. Sie verdankt ihren Posten dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der öffentlich seine Ziele für den Sektor unterstützt. Zusammen mit weiteren regionalen Spitzenpolitikern forderte er einen deutlichen Anstieg der Finanzmittel: zwei Milliarden Euro jährlich bis 2028 für die ESA sowie eine Milliarde Euro für nationale Programme.
Raumfahrt ist mehr als Science Fiction - sie steht für wissenschaftlichen Fortschritt und ökonomische Möglichkeiten. Dies betont nicht nur Markus Söder, sondern auch dieTU München, die gerade dabei ist, eine führende Fakultät für Luft- und Raumfahrt in Europa aufzubauen. Sicherheitsfragen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Unabhängig von internationalen Akteuren wie Elon Musk muss Europa seine Souveränität im Bereich Verteidigung stärken. Daher fordert der Branchenverband BDLI konkrete finanzielle Zusagen aus Berlin, um Deutschlands zukünftige Stellung in der Raumfahrt sicherzustellen und langfristige Nachteile zu vermeiden. Diese Initiative zeigt den Willen, Deutschland global wettbewerbsfähig zu machen.