Journalismus
Deutschlandticket: Zukunft der günstigen Nahverkehrslösung in Frage gestellt
2025-02-11

Kritische Stimmen aus der Union fordern die Einstellung des deutschlandweiten Nahverkehrstarifs. Christian Haase, haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, äußerte Zweifel an der langfristigen Finanzierbarkeit des Deutschlandtickets jenseits von 2025. Er betonte jedoch die Notwendigkeit, weiterhin in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu investieren, um Mitnahmeeffekte zu vermeiden und gleichzeitig die Belastung für regelmäßige Nutzer zu reduzieren.

Seit Mai 2023 ermöglicht das Deutschlandticket monatliche Fahrten im ÖPNV zu einem fixen Preis. Trotz steigender Nutzerzahlen sind die Einnahmen der Branche im Jahr 2024 gesunken, während die Kosten gestiegen sind. Der Bund und die Länder zahlen jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Finanzierung des Programms, eine Vereinbarung, die nur bis Ende 2025 gilt. Diese Unsicherheit wirft Fragen auf, insbesondere für Pendler, die durch das Ticket erheblich entlastet wurden und nun mit potenziellen Mehrkosten konfrontiert sind.

Politiker und Vertreter der Verkehrsbranche reagierten besorgt auf diese Entwicklung. Das Angebot wird als eine der größten Erfolgsgeschichten im ÖPNV der letzten vier Jahrzehnte angesehen. Es hat nicht nur den Nahverkehr modernisiert, sondern auch Menschen in ländlichen Gebieten Zugang zu erschwinglichen Transportmitteln verschafft. Die Bedeutung einer langfristigen Sicherung dieses Programms unterstreicht die Notwendigkeit, sozialpolitische Maßnahmen beizubehalten, die zugleich den Klimaschutz fördern und finanzielle Belastungen für die arbeitende Bevölkerung verringern. Eine Ausgestaltung des ÖPNV, die den Bedürfnissen gerecht wird und nachhaltig ist, bleibt ein zentrales Anliegen der Gesellschaft.

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