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DFB-Chef verteidigt Nagelsmanns EM-Abwesenheit und kritisiert Stammtisch-Debatte
2025-06-25

Der Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Andreas Rettig, hat sich entschieden gegen die anhaltende Kritik an der Abwesenheit von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der U21-Europameisterschaft positioniert. Er betonte, dass Nagelsmann bei einem möglichen Finaleinzug der U21-Mannschaft persönlich anwesend sein werde und verwies auf die intensive Zusammenarbeit zwischen dem A-Nationaltrainer und dem U21-Team. Rettig wies die Forderung nach einer verpflichtenden Anwesenheit des Bundestrainers als überzogene Erwartung zurück, die einem \"deutschen Phänomen\" entspräche. Er argumentierte, dass die öffentliche Debatte über Nagelsmanns Engagement unnötig sei und die tiefgreifende Zusammenarbeit im deutschen Fußball nicht widerspiegele. Es sei unbegründet, den Eindruck zu erwecken, dass Nagelsmann kein Interesse an der Entwicklung der Nachwuchsspieler habe.

Rettig untermauerte seine Haltung, indem er auf die allgemeine Praxis im internationalen Fußball verwies, wo die Anwesenheit von Cheftrainern bei U21-Turnieren keineswegs die Regel sei. Er hob hervor, dass viele seiner Kollegen aus anderen Nationen ebenfalls nicht vor Ort seien, ohne dafür in die Kritik zu geraten. Dies zeige, dass die deutsche Debatte eine Besonderheit darstelle. Der DFB-Geschäftsführer versicherte, dass Nagelsmanns Engagement für die U21 weit über physische Anwesenheit hinausgehe. Er sei inhaltlich tief in die Spiele eingebunden und verfolge die Entwicklung der Mannschaft genau. Diese interne Kommunikation und das Wohl der Mannschaft stünden an erster Stelle, nicht oberflächliche Erwartungen von außen.

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Nagelsmanns Abwesenheit und die DFB-Verteidigung

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Die Entscheidung, dass Julian Nagelsmann nicht von Beginn an bei der U21-Europameisterschaft in der Slowakei anwesend ist, hat zu einer lebhaften Diskussion geführt. Besonders Markus Babbel, ein ehemaliger Nationalspieler und heutiger Sat.1-Experte, äußerte scharfe Kritik. Er sah in Nagelsmanns Abwesenheit eine Vernachlässigung der Pflichten eines A-Nationaltrainers und betonte, dass ein enger Austausch zwischen den verschiedenen Nationalmannschaftsebenen unerlässlich sei. Babbel argumentierte, dass der Bundestrainer eine Vorbildfunktion habe und seine Anwesenheit ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für die U21-Spieler wäre. Dies stünde im Gegensatz zur oft proklamierten engen Verzahnung der Nationalmannschaftsstrukturen. Diese Kritik rief umgehend eine Reaktion von DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hervor.

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Andreas Rettig entgegnete Babbels Kritik mit der Bemerkung, dass solche Aussagen wohlwollenden Beifall vom Stammtisch erhalten würden. Er verteidigte Nagelsmanns Vorgehen vehement, indem er betonte, dass der Bundestrainer zwar bisher keine Spiele der deutschen U21 vor Ort verfolgt habe, aber definitiv bei einem Finaleinzug der Mannschaft am Samstag in Bratislava anwesend sein werde. Rettig erklärte, dass die Kritik an Nagelsmanns Abwesenheit ein \"deutsches Phänomen\" sei. Er erinnerte daran, dass bereits frühere Bundestrainer wie Jogi Löw und Jürgen Klinsmann für ähnliche Gründe kritisiert wurden. Dabei wies er darauf hin, dass viele A-Nationaltrainer anderer Nationen, darunter der englische Trainer Gareth Southgate und der französische Trainer Didier Deschamps, ebenfalls nicht bei der U21-EM anwesend waren, ohne dass dies zu einer vergleichbaren Debatte führte. Rettig versicherte, dass Nagelsmann sich intensiv mit den Spielen der U21 beschäftige und ihm das Wohl der Mannschaft sehr am Herzen liege, was er und Sportdirektor Rudi Völler im engen Austausch mit U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo bestätigen könnten.

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DFB-Teamchef betont Nagelsmanns Engagement

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Der DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig betonte nachdrücklich Julian Nagelsmanns tiefgreifendes Engagement und seine inhaltliche Beteiligung an der U21-Nationalmannschaft. Er widersprach der öffentlichen Wahrnehmung, dass Nagelsmanns physische Abwesenheit bei den Spielen vor Ort einem Mangel an Interesse gleichkomme. Rettig stellte klar, dass Nagelsmann, trotz der geografischen Distanz, in ständigem und intensivem Austausch mit dem U21-Trainerstab stehe. Diese Kommunikation umfasse detaillierte Analysen der Spiele und Spielerleistungen, was eine umfassende Betreuung und strategische Planung gewährleiste. Er hob hervor, dass die Qualität der Zusammenarbeit nicht von der physischen Anwesenheit an der Seitenlinie abhänge, sondern von der Tiefe des Austauschs und der gemeinsamen Zielsetzung, die Entwicklung der Spieler optimal zu fördern.

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Rettig unterstrich, dass das vermeintliche Fehlen des Bundestrainers bei den U21-EM-Spielen ein Missverständnis sei und in Deutschland eine unnötig emotionale Debatte auslöse. Er argumentierte, dass diese Diskussion von oberflächlichen Erwartungen geprägt sei, anstatt das tatsächliche Engagement zu würdigen. Der DFB-Geschäftsführer verwies auf die internationale Praxis, wo es keineswegs unüblich sei, dass A-Nationaltrainer nicht bei allen Junioren-Turnieren anwesend sind. Er versicherte, dass Julian Nagelsmanns Hingabe an die Mannschaft und seine Beteiligung an deren Entwicklung unbestreitbar seien. Der Bundestrainer verfolge die Leistungen der U21-Spieler genau und integriere diese Erkenntnisse in seine langfristigen Planungen für die A-Nationalmannschaft. Die effektive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Altersklassen und dem Bundestrainer sei ein fortlaufender Prozess, der kontinuierlich gepflegt werde und die Basis für zukünftige Erfolge darstelle.

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