In Deutschland wird die Pflege von Menschen mit Behinderungen hauptsächlich durch Angehörige, Freunde oder Ehrenamtliche wahrgenommen. Fast 86 Prozent der etwa 5,7 Millionen pflegebedürftigen Personen erhalten Unterstützung zu Hause. Diese Verantwortung fällt oft den Kindern zu, die ihre Eltern betreuen. Es ist daher wichtig zu verstehen, welche rechtlichen Schutzmechanismen und Unterstützungsleistungen zur Verfügung stehen, insbesondere im Zusammenhang mit der beruflichen Situation der Pflegenden.
Pflegende Kinder können auf verschiedene Maßnahmen zurückgreifen, um ihre familiären Verpflichtungen mit dem Arbeitsalltag zu vereinen. Das Pflegezeitgesetz bietet hierbei eine wichtige Grundlage, indem es den Betreuern Sicherheit im Berufsleben garantiert. Die Gesetzgebung stellt sicher, dass Arbeitnehmer, die sich für die Pflege eines Angehörigen freistellen lassen, vor einer Kündigung geschützt sind.
Mehrere Optionen bieten praktische Unterstützung: Das Pflegeunterstützungsgeld ermöglicht eine kurze Auszeit vom Job, während die Pflegezeit bis zu sechs Monate Voll- oder Teilzeit-Freistellung erlaubt. Die Familienpflegezeit dagegen gestattet es, über einen längeren Zeitraum teilweise berufstätig zu bleiben und gleichzeitig zu pflegen. In allen Fällen besteht die Möglichkeit, zinsfreie Darlehen zu erhalten, um finanzielle Engpässe zu mildern. Zusätzlich können Pflegekosten in der Steuererklärung angeführt werden, was das versteuerbare Einkommen reduziert.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz der beruflichen Existenz von Pflegenden. Während sie sich um ihre Eltern kümmern, dürfen sie grundsätzlich nicht entlassen werden. Dieser Kündigungsschutz beginnt bereits zwölf Wochen vor der geplanten Auszeit und endet mit deren Beendigung. Lediglich in außergewöhnlichen Fällen, wie einer fristlosen Kündigung aus wichtigem Grund, besteht diese Möglichkeit.
Besonders wichtig ist auch die Information darüber, dass ab Pflegegrad 2 ein Anspruch auf Pflegegeld besteht, welches jährlich angepasst wird. Dies hilft, die finanzielle Belastung für die Familie zu verringern und unterstützt die Pflegenden in ihrer schwierigen Aufgabe. Der Schutz und die Unterstützung durch den Staat spielen eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass Pflegende Angehörige ihre Aufgaben ohne unnötige Sorgen wahrnehmen können.