Eine anonyme Mutter berichtet in einem Artikel, dass sie ihre beiden Söhne nicht in eine Kita schickt und dafür von anderen Eltern scharf kritisiert wird. Diese Entscheidung hat eine lebhafte Diskussion auf Facebook ausgelöst. Die Mutter erklärt, warum sie sich für die kitafreie Erziehung entschieden hat und wie sie damit umgeht, obwohl sie sich bewusst ist, dass dies zu Kritik führen würde. Sie verteidigt ihre Wahl mit dem Argument, dass ihre Kinder soziale Kontakte auch ohne Kita pflegen können und gesünder sind.
Die Mutter beschreibt, wie andere Eltern sie als „Helikoptermutter“ oder „Hippie-Eltern“ bezeichnet haben und behaupteten, dass ihre Kinder später Verhaltensprobleme entwickeln könnten. Zudem wurde ihr vorgeworfen, dass sie sich auf das Vermögen ihres wohlhabenden Mannes ausruhe. Trotz dieser negativen Kommentare steht sie zu ihrer Entscheidung und betont, dass sie und ihre Familie glücklich sind, diese Route eingeschlagen zu haben.
Die Reaktionen auf den Artikel waren gemischt. Viele Eltern äußerten Bedenken darüber, dass Kinder ohne Kita-Erfahrung möglicherweise Schwierigkeiten haben könnten, sich an größere Gruppen zu gewöhnen, bevor sie in die Schule kommen. Andere wiederum zeigten Verständnis und unterstützten die Mutter, indem sie argumentierten, dass jeder Elternteil das Recht habe, die Erziehungsform zu wählen, die am besten zu seiner Familie passt. Einige Kommentatoren erklärten, dass sie arbeiten müssen und daher keine andere Wahl hatten, als ihre Kinder in Kitas zu geben.
Die Mutter betont, dass ihre Kinder durch die kitafreie Erziehung seltener krank seien und geregelte Tagesabläufe hätten. Sie ist außerdem davon überzeugt, dass ihre Kinder soziale Kontakte auch ohne Kita pflegen können. Sie ist heilfroh, dass ihre Kinder bestimmte Erfahrungen in Kitas vermeiden können, die sie als belastend ansieht. Die Mutter glaubt nicht, dass ihre Kinder dadurch benachteiligt werden.
Die Diskussion über die Vor- und Nachteile der kitafreien Erziehung hat auch Experten dazu angeregt, Stellung zu beziehen. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LifBi) hebt hervor, dass Kitabesuche besonders förderlich für Kinder aus sozial schwachen Familien sein können, da diese dort Fähigkeiten erlernen, die zu Hause oft nicht vermittelt werden. Für Kinder aus gut situierten Familien bieten Kitabesuche laut LifBi nur begrenzte Vorteile in Bezug auf kognitive Fähigkeiten, stärken jedoch die sozial-emotionalen Kompetenzen. Nur 35 Prozent der Kinder aus benachteiligten Familien besuchen eine Kita, obwohl es für sie vorteilhaft wäre. Bei besser gestellten Familien liegt die Besuchsrate ab zwei Jahren bei 60 Prozent. Eine perfekte Erziehung bleibt jedoch wohl eher eine Utopie. Einige Fehler machen Eltern bei der Erziehung immer wieder. Auch eine Psychologin warnt vor einem Fehler, der allen Eltern passiert.