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Die Welt der Maskrosbarn: Was macht Löwenzahn-Kinder so einzigartig?
2025-04-11

In der Entwicklungswissenschaft erleben wir eine neue Perspektive auf Kinderentwicklung durch die Untersuchungen von Professor Michael Plüss aus London. Dieser Experte für Entwicklungspsychologie hat sich jüngst mit dem Phänomen „Löwenzahn-Kindern“ beschäftigt, einem Begriff, der 2005 von Thomas Boyce und Bruce Ellis geprägt wurde. Diese Forschung untersucht unterschiedliche Reaktionsweisen von Kindern auf Umweltreize und legt dabei den Fokus auf weniger empfindliche Kinder. Während Orchideen-Kinder auf viele äußere Einflüsse stark reagieren, zeigen Löwenzahn-Kinder eine natürliche Resilienz.

Entdeckung einer neuen Perspektive auf die Entwicklung junger Menschen

Inmitten einer modernisierten Welt, wo Kinder ständig von neuen Eindrücken umgeben sind, führt das Team von Professor Plüss in London interessante Experimente durch. In diesen Studien wird beobachtet, wie Kinder auf unbekannte Spielsachen in einem Raum reagieren. Während hochsensible Kinder erst vorsichtig die Situation analysieren, bevor sie interagieren, gehen Löwenzahn-Kinder impulsiv vor und greifen nach allem, was ihnen in die Hände fällt. Diese Beobachtungen unterstreichen den Gedanken, dass diese Kinder eher oberflächlich agieren, aber dafür weniger von Emotionen beeinflusst werden.

Aufschlussreich ist auch die Tatsache, dass Löwenzahn-Kinder Schwierigkeiten haben, Emotionen anhand der Augen anderer zu deuten. Dies macht sie zu einem besonders robusten Typ, der weniger stark auf emotionale oder strukturelle Veränderungen reagiert. Die Erkenntnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, Eltern und Erzieher bei der Anpassung ihrer Methoden zu unterstützen.

Von Bedeutung ist außerdem, dass Sensibilität nicht nur durch genetische Faktoren bestimmt wird, sondern auch durch frühkindliche Erfahrungen. Ein Kind kann also im Laufe seines Lebens von einem Löwenzahn-Kind zu einem Tulpen-Kind werden oder umgekehrt.

Eine weitere interessante Erkenntnis betrifft die Intelligenzbeurteilung. Obwohl noch wenig darüber bekannt ist, gibt es Hinweise darauf, dass Hochsensibilität mit Kreativität verbunden sein könnte.

Was uns die Forschung lehrt

Von einem journalistischen Standpunkt aus zeigt diese Studie eindrucksvoll, wie wichtig individuelle Erziehungsmethoden sind. Jedes Kind entwickelt sich anders, und es liegt in der Verantwortung der Eltern und Pädagogen, dies zu berücksichtigen. Die Erkenntnisse über Löwenzahn- und Orchideen-Kinder können dabei helfen, die passenden Strategien zu finden, um jedem Kind seine Stärken zu entfalten. Diese Forschung erinnert uns daran, dass es keine einheitliche Methode gibt, die auf alle Kinder gleichermaßen angewendet werden kann.

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