In der digitalen Welt stehen Kinder vor neuen Herausforderungen und Gefahren. Viele Eltern setzen daher auf spezielle Anwendungen, die den Umgang mit Smartphones kontrollieren sollen. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass nicht alle dieser Programme das bieten, was sie versprechen, und einige sogar zu Missbrauch führen können.

In der heutigen Zeit sind digitale Geräte ein fester Bestandteil des täglichen Lebens von Kindern und Jugendlichen. Während diese Technologien Zugang zu Bildung und Kommunikation ermöglichen, bergen sie gleichzeitig erhebliche Risiken. Um ihre Nachkommen vor diesen Gefahren zu schützen, greifen bis zu 80 Prozent der Eltern auf sogenannte Kinderschutz-Apps zurück. Diese Programme versprechen, den Gebrauch von Smartphones zu überwachen und vor unpassenden Inhalten zu bewahren.

Eine gemeinsame Untersuchung des University College London und der FH St. Pölten hat jedoch ergeben, dass viele der untersuchten Anwendungen weit über die notwendigen Funktionen hinausgehen. Besonders problematisch sind Apps, die außerhalb offizieller Stores installiert werden. Diese verlangen häufig umfangreiche Berechtigungen und übertragen sensible Daten teilweise unverschlüsselt. Einige wurden sogar als potenzielles Stalking-Werkzeug eingestuft.

Von besonderer Sorge ist eine Praxis namens Obfuskation, bei der die Präsenz der App auf dem Gerät getarnt wird. Dieses Verhalten ist bei regulären Store-Apps verboten, aber bei den analysierten externen Anwendungen weit verbreitet. Experten warnen vor der dünnen Grenze zwischen legalem Einsatz und unethischer Überwachung oder gar häuslicher Gewalt.

Für Eltern bietet sich an, auf offizielle Apps aus vertrauenswürdigen Quellen zurückzugreifen. Diese weisen meist höhere Sicherheitsstandards auf und respektieren die Privatsphäre ihrer Nutzer. Dennoch bleibt das Gespräch mit dem Kind über die digitalen Herausforderungen das wichtigste Mittel zum Schutz vor Online-Gefahren. Nur durch gegenseitiges Verständnis und klare Regelsetzung können Kinder lernen, die digitale Welt verantwortungsbewusst zu nutzen.