Rezepte
E-Rezept Schweiz – zwischen Innovation und Gewohnheit
2024-09-23

Digitale Rezepte: Schweizer Vorreiter in der Gesundheitsversorgung

Die Einführung des E-Rezepts in der Schweiz basiert auf einem soliden Konzept, das den reibungslosen Übergang von Papier zu digital ermöglicht. Dieser Artikel beleuchtet die jüngsten Fortschritte bei der Implementierung des E-Rezepts Schweiz und zeigt, wie die Digitalisierung im Gesundheitswesen erfolgreich gestaltet werden kann.

Revolutionäre Effizienz und Sicherheit in der Medikamentenversorgung

Vom Papierrezept zum digitalen Austausch

Das E-Rezept, die digitale Form des herkömmlichen Papierrezepts, steht im Zentrum der Bestrebungen der Initiative E-Rezept Schweiz. Ziel ist es, digitale Rezepte in der Schweiz breit einzuführen und damit den Austausch zwischen Ärztinnen, Apotheken und Patienten sicherer und effizienter zu gestalten. Die Initiative konzentriert sich dabei auf das Rezept selbst, während vor- und nachgelagerte Abläufe wie Therapieentscheid, medizinische Dokumentation, die Abgabe von Medikamenten in der Apotheke oder die Abrechnung unberührt bleiben.

Schrittweise Implementierung und wachsende Akzeptanz

Das E-Rezept Schweiz befindet sich derzeit in der Einführungsphase. Pilotprojekte und Tests mit ausgewählten Stakeholdern wurden erfolgreich abgeschlossen und lieferten wertvolle Erkenntnisse für die breite Etablierung. Anfang 2022 wurde der E-Rezept-Schweiz-Service zur Signierung und Registrierung von E-Rezepten aufgebaut und zur Verfügung gestellt. Dabei wurde ein Ansatz gewählt, der ohne zentrale Speicherung von Patientendaten auskommt und dem Patienten die Hoheit über sein Rezept belässt.Inzwischen wurde das E-Rezept in viele bestehende Praxis-, Spital- und Apothekensysteme sowie in erste Patienten-Apps integriert. Damit ist eine nahtlose Verbindung zwischen den Systemen der Gesundheitsdienstleister gewährleistet, sodass E-Rezepte unkompliziert erstellt, eingelöst und bei Bedarf übermittelt werden können. Zwar ist die Anzahl der generierten E-Rezepte noch überschaubar, doch nimmt die Nutzung des E-Rezept-Schweiz-Services exponentiell zu. Die laufende Implementierung in die verschiedenen Systeme sowie die Befähigung der Leistungserbringer werden eng begleitet, um die korrekte Handhabung des Services und die Akzeptanz des E-Rezepts Schweiz vonseiten der verschiedenen Stakeholder zu gewährleisten.

Partizipativer Ansatz für eine praxisnahe Lösung

Ein wesentlicher Bestandteil der Einführung des E-Rezepts in der Schweiz ist der fortlaufende Dialog mit allen beteiligten Akteuren. Hierzu gehören neben den Ärztinnen, Apothekern und Patientinnen insbesondere auch die Softwareanbieter und die Gesundheitsbehörden auf Stufe Bund und Kantone. Der Austausch etwa mit Kantonsapothekern und Kantonsärztinnen erfolgt durch regelmäßige Konsultationen, für die Systemanbieter und weitere interessierte Kreise wurde eine Begleitgruppe ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Bedürfnisse und Bedenken aller Beteiligten zu berücksichtigen und in die weitere Einführung des E-Rezepts in der Schweiz einfließen zu lassen. Dieser partizipative Ansatz soll sicherstellen, dass das E-Rezept praxisnah und anwenderfreundlich bleibt.

Solide Grundlagen für die digitale Transformation

Die Basis für die Einführung des E-Rezepts bildet eine Reihe von Grundsätzen und Dokumenten, die in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern entwickelt wurden. Diese dienen als Leitfaden und Rahmenwerk für die Implementierung des E-Rezepts in der Schweiz. Dazu gehören Prinzipien wie freie Apothekenwahl, Datenschutz, Interoperabilität, Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit. Ein zentraler Punkt ist dabei, dass das E-Rezept der Patientin beziehungsweise dem Patienten gehört. Zudem soll das E-Rezept eine möglichst kostengünstige Lösung für alle Beteiligten darstellen und gleichzeitig einen Mehrwert bieten.Darüber hinaus wurden in einem Whitepaper die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen für das E-Rezept sowie die Interpretation juristischer Begriffe wie Vertraulichkeit, Datenhoheit und Haftungsfragen detailliert erläutert. Zusätzlich wurde das dem E-Rezept Schweiz zugrunde liegende Konzept mit Bezug auf die verschiedenen Anwendungsfälle im Detail dokumentiert, um die technischen und organisatorischen Abläufe für die praktische Umsetzung zu beschreiben.

Kontinuität und Digitalisierung im Einklang

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg des E-Rezepts ist die Einigkeit über die zugrunde liegenden Prinzipien und Werte. Diese bilden das Fundament für die weitere Entwicklung und Implementierung. Ein wichtiger Aspekt ist, dass sich die grundlegenden Abläufe für Ärzte, Apothekerinnen und Patienten kaum ändern – jedenfalls nicht zwingend. Das E-Rezept Schweiz soll die bisherigen Papierrezepte ersetzen, ohne in die bewährten Prozesse einzugreifen, die regional und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein können. Durch die Digitalisierung werden Vereinfachungen und Optimierungen ermöglicht, jedoch prozessual nicht erzwungen.Darüber hinaus müssen rechtliche Begriffe wie Vertraulichkeit und Datenschutz im Kontext der Digitalisierung neu interpretiert werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Das Whitepaper zum E-Rezept bietet hier klare Leitlinien, wie diese Begriffe im digitalen Umfeld zu verstehen und anzuwenden sind. Zudem ist ein zentrales Prinzip bei der Einführung des E-Rezepts, dass die Digitalisierung des Rezepts nicht zu einer finanziellen Belastung für die Nutzer wird.

Fazit: Digitale Vorreiterrolle im Gesundheitswesen

Die Einführung des E-Rezepts in der Schweiz ist ein Leuchtturmprojekt der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Durch die bisher erarbeiteten Grundlagen, die Einigung auf zentrale Prinzipien und die Einbindung aller relevanten Stakeholder wurde eine solide Basis geschaffen, auf der die weitere Entwicklung aufbauen kann. Auch wenn noch einige Herausforderungen zu bewältigen sind, befinden wir uns mit dem E-Rezept Schweiz auf einem guten Weg, die Gesundheitsversorgung für alle Beteiligten sicherer und effizienter zu gestalten. Die Schweiz positioniert sich damit als Vorreiter in der digitalen Transformation des Gesundheitssektors.
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