Die wachsende Zahl gefälschter Papierrezepte in Deutschland hat den Aufruf erhöht, elektronische Rezepte einzuführen. Besonders betroffen sind Krebsmedikamente und starke Schmerzmittel. Die AOK Nordost fordert sowohl Apotheken als auch Ärzte auf, sorgfältigere Überprüfungen vorzunehmen und E-Rezepte zu bevorzugen. Eine Apothekerin berichtet von täglichen Herausforderungen durch verdächtige Verordnungen und beschreibt ihre Strategien zur Bekämpfung der Fälschungen.
In Berlin und anderen Regionen steigen die Anzahl der gefälschten Rezepte dramatisch, insbesondere für hochpreisige Medikamente wie Lonsurf oder Fentanyl-Pflaster. Diese Fälschungen können schwer zu erkennen sein und verursachen erhebliche finanzielle Schäden sowohl für Krankenkassen als auch für Apotheken.
Im ersten Quartal 2025 wurden hauptsächlich in Berlin gefälschte Rezepte für spezialisierte Medikamente eingelöst. Diese gefährliche Entwicklung hat die AOK Nordost dazu bewogen, eine Warnung herauszugeben. Sie mahnt Apotheken, die Originalität der Verordnungen gründlich zu überprüfen, da die Fälschungen äußerst raffiniert aussehen. Auch Ärzte werden ermahnt, E-Rezepte zu nutzen und ihre Rezeptblöcke sicher aufzubewahren. Falls Zweifel bestehen, empfiehlt die Kasse einen direkten Austausch mit der zuständigen Praxis und im Fall einer Bestätigung der Manipulation unverzüglich die Polizei zu informieren.
Viele Apotheken leiden unter dem wachsenden Problem der gefälschten Papierrezepte, was nicht nur zu erheblichen finanziellen Verlusten führt, sondern auch den Arbeitsablauf stark beeinträchtigt. Die Lösung könnte in der Digitalisierung liegen, wie eine Apothekerin betont.
Die Implementierung von E-Rezepten bietet ein vielversprechendes Mittel gegen das Problem der gefälschten Rezepte. Eine Apothekerin in Berlin berichtet, dass sie sich am liebsten nur noch auf elektronische Verordnungen konzentrieren würde, da bislang keine Fälschungen dieser Art bekannt geworden sind. Insbesondere für Medikamente, die häufig gefälscht werden – wie GLP-1-Rezeptoragonisten, Schmerzmittel und Krebsmedikamente – könnten E-Rezepte einen entscheidenden Unterschied machen. Aktuell verursacht die Notwendigkeit, jedes Papierrezept zu überprüfen, unnötige Verzögerungen bei der Versorgung und erschwert neue Kundenanziehung. Die Zeit, die in diese Überprüfungen fließt, könnte stattdessen für die Patientenversorgung genutzt werden. Die Apothekerin appelliert daher an alle Arztpraxen, den Übergang zu elektronischen Verordnungen zu beschleunigen, um das Vertrauen zwischen Apotheken und Patienten zu stärken und Betrug zu verhindern.