Rezepte
Medikamentenbetrug in Berlin: Gefälschte Rezepte führen zu erheblichen Verlusten
2025-05-20

In den letzten Monaten hat sich die Zahl der gefälschten Rezepte in Berlin dramatisch erhöht, wie die Krankenkasse AOK Nordost am Dienstag bekanntgab. Insbesondere hochpreisige Medikamente wie Krebsmedikamente und spezialisierte Behandlungen wurden betroffen. Neben dem wirtschaftlichen Schaden für die Kassen steigt auch das Risiko, dass gefälschte Rezepte auf illegale Märkte oder ins Ausland gelangen. Das Problem wird weiter verschärft durch die Nutzung von Papierrezepten sowie Sicherheitslücken bei der Ausstellung bestimmter Medikamente.

Die aktuelle Situation verdeutlicht eine besorgniserregende Entwicklung im Bereich der Gesundheitsversorgung. Die kriminaltechnischen Methoden der Betrüger werden immer raffinierter, wodurch es schwerer wird, Fälschungen effektiv zu bekämpfen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf teuren Präparaten, die nicht nur medizinische Bedeutung haben, sondern auch im Schwarzhandel begehrt sind.

Der Betrug mit gefälschten Rezepten konzentriert sich besonders auf Medikamente wie Besremi, Lonsurf und Lenvima, die jeweils hohe Kosten verursachen. So kann allein eine Dreipackung des Mittels Besremi fast 5000 Euro kosten. Diese Medikamente landen häufig auf dem Schwarzmarkt oder werden nach außen exportiert. Besonders gefährlich ist die Nachfrage nach Betäubungsmitteln wie Fentanyl, das aufgrund seiner starken Wirkstoffe in Drogenszenen populär ist. Während E-Rezepte seit 2024 eingeführt wurden, um solche Betrugsfälle einzudämmen, gibt es nach wie vor Ausnahmen, die diese Art von Betrug ermöglichen.

Ein weiteres Ziel der Betrüger sind die beliebten Diabetesmedikamente Ozempic und Mounjaro, die auch als Gewichtsreduktionsmittel verwendet werden. Der weltweite Trend zur Nutzung dieser Spritzen führt zu Engpässen und erhöht deren Marktwert. Apotheker:innen werden daher dringend dazu aufgerufen, Rezepte sorgfältig zu prüfen, um potenzielle Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Besonders auffällig sind Fälle, in denen ungewöhnlich hohe Mengen verlangt werden oder unbekannte Kunden auftreten.

Die Konsequenzen für Apotheken und Krankenkassen können gravierend sein. Falls ein gefälschtes Rezept übersehen wird, besteht die Gefahr, dass die Bezahlung des Medikaments verweigert wird oder sogar Rückforderungen gestellt werden. Eine genaue Prüfung der Dokumente ist somit essenziell, um diesen Betrug wirkungsvoll zu bekämpfen. Die Herausforderung bleibt jedoch bestehen, da die Techniken der Betrüger stetig weiterentwickelt werden.

Zukünftige Maßnahmen zur Bekämpfung von Rezeptfälschungen könnten in einer intensiveren Überprüfung der Sicherheitsmerkmale sowie einer schrittweisen Abschaffung von Papierrezepten bestehen. Gleichzeitig müssen Ärzte und Apotheker enger zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass nur echte Rezepte akzeptiert werden. Dies ist notwendig, um sowohl wirtschaftliche Verluste als auch gesundheitliche Risiken einzudämmen.

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