Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hat die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi mit dem Ehrensiegel in Silber geehrt. Diese Auszeichnung wurde ihr im Rahmen einer feierlichen Zeremonie überreicht, um ihre außergewöhnlichen Bemühungen bei der Übermittlung ihrer persönlichen Geschichte an nachfolgende Generationen zu würdigen. Mit ihrem Engagement trägt sie dazu bei, das Bewusstsein für historische Ereignisse und den Kampf gegen Diskriminierung sowie Antisemitismus zu stärken. Als einziges Mitglied ihrer Familie, das das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau überlebt hat, ist sie heute nicht nur eine wichtige Zeitzeugin, sondern auch ein leuchtendes Vorbild.
In einem festlichen Rahmen erklärte der Vorstand der Jüdischen Gemeinde, dass Frau Szepesis Botschaft von großer Bedeutung sei, um die jüngeren Generationen aufzuklären. Ihr unermüdliches Streben, ihre Erlebnisse weiterzugeben, helfe dabei, Geschichten des Leidens und der Hoffnung lebendig zu halten. Die 92-jährige Frankfurterin hat seit Jahrzehnten aktiv dafür gesorgt, dass die Erinnerung an diese dunklen Kapitel der Geschichte bewahrt bleibt. Sie spricht regelmäßig vor Schulen, Gruppen und Institutionen, um Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen zu erreichen.
Ihre Lebensgeschichte beginnt im Jahr 1944, als sie als Zwölfjährige ins Konzentrationslager deportiert wurde. Während dieser Zeit verlor sie alle Angehörigen, doch sie selbst konnte dem Tod entgehen. Ihre Erfahrungen haben sie geprägt und motiviert, bis heute für Toleranz und Verständigung einzutreten. Auch öffentliche Würdigungen wie der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt unterstreichen ihre herausragenden Leistungen.
Oberbürgermeister Mike Josef betonte in seiner Laudatio die Notwendigkeit, sich aktiv gegen Hass und Menschenverachtung zu engagieren. Menschen wie Eva Szepesi seien sowohl Mahnung als auch Aufforderung, gemeinsam einen Weg des Friedens und der Zusammenarbeit einzuschlagen. Im Januar 2024 hatte sie zudem zum internationalen Holocaust-Gedenktag im Deutschen Bundestag gesprochen, wo sie tausenden Zuhörern ihre eindringliche Botschaft vermittelte.
Durch ihre fortwährende Präsenz und ihr Engagement zeigt Eva Szepesi, dass es niemals zu spät ist, für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzustehen. Ihre Stimme bleibt ein wichtiges Echo aus der Vergangenheit, das uns mahnt, die Zukunft besser zu gestalten. Frankfurt ehrt damit nicht nur eine Person, sondern setzt ein Denkmal für Mut, Stärke und Resilienz.