Eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus Vietnam setzt sich seit Jahrzehnten mit Leidenschaft für die Rechte und Bedürfnisse von autistischen Kindern und deren Familien ein. Frau Nguyen Tuyet Hanh, Präsidentin des Hanoi Autistic Family Club, hat nicht nur ihre eigene Tochter begleitet, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Autismus in ihrem Land geleistet. Mit über 29 Jahren Erfahrung im Umgang mit autismuskonformen Erziehungsmaßnahmen und sozialer Integration hat sie den Weg für zahlreiche Eltern in Vietnam geebnet. Ihre Arbeit umfasst nicht nur die Unterstützung von Familien, sondern auch politische Beratungen sowie Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen auf nationaler Ebene.
Frau Hanhs Engagement begann vor mehr als zwei Jahrzehnten, nachdem sie feststellte, dass ihre Tochter an einer Autismus-Spektrum-Störung litt. Damals verfügten wissenschaftliche Kreise in Vietnam über kaum Informationen zu dieser Entwicklungsstörung. Durch persönliche Forschung, internationale Dokumente und Austausch mit Experten entwickelte sie spezielle Methoden, um ihrer Tochter bei der Entwicklung von grundlegenden Lebenskompetenzen zu helfen. Diese harte Lektion wurde zum Ausgangspunkt für die Gründung des Hanoi Autistic Family Clubs im Jahr 2002, einer Plattform, die heute Tausende von Familien mit autistischen Kindern unterstützt.
Der Club bietet nicht nur eine Gemeinschaft für Eltern, sondern organisiert auch Schulungen, Therapien und Workshops zur weiteren Ausbildung. Besonders wichtig ist die Arbeit zur Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für Autismus und die Reduktion von Vorurteilen. Dazu gehören unter anderem Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Messen, auf denen Produkte von autistischen Menschen vorgestellt werden. Ein besonderes Anliegen von Frau Hanh ist es zudem, nationale Programme für autistische Menschen einzuführen, darunter spezialisierte Schulen und Berufsausbildungsmaßnahmen.
In einem Interview erklärte Frau Hanh, dass das Begleiten eines autistischen Kindes eine immense Herausforderung darstellt, die jedoch durch Akzeptanz und positive Einstellung meistbar sei. Sie betont, dass sowohl Eltern als auch Gesellschaft lernen müssen, autistische Menschen in ihrer Individualität anzuerkennen und ihnen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Dieser Ansatz habe ihr selbst geholfen, ihre eigenen Träume neu zu ordnen und inneren Frieden zu finden.
Die Zukunftsaussichten für autistische Menschen in Vietnam stehen im Mittelpunkt von Frau Hanhs Bemühungen. Sie fordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Regierung, Behörden und gemeinnützigen Organisationen, um diese Personengruppe dauerhaft zu unterstützen. Insbesondere plädiert sie für die Schaffung von Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten, die auf die spezifischen Fähigkeiten und Bedürfnisse von autistischen Erwachsenen zugeschnitten sind. Frau Hanh bleibt optimistisch und inspiriert mit ihrer lebenslangen Mission viele andere Eltern und Fachkräfte in ganz Vietnam.