Das Auto
Elektromobilität für alle: Social Leasing als Schlüssel zur nachhaltigen Mobilität
2025-05-16

In Frankreich hat sich das Modell des Social Leasings als erfolgreich erwiesen, um Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu Elektrofahrzeugen zu ermöglichen. Die monatlichen Kosten für ein solches Fahrzeug liegen dabei deutlich unter 100 Euro. In Deutschland wird derzeit über eine Anpassung dieses Systems diskutiert, um auch hierzulande soziale Gerechtigkeit in der Verkehrswende zu schaffen. Bestehende Förderprogramme haben bisher hauptsächlich besserverdienende Haushalte begünstigt.

Die Umsetzung eines solchen Programms in Deutschland erfordert jedoch spezifische Anpassungen an die nationalen Gegebenheiten. Ein ambitioniertes Ziel ist es, bis 2026 jährlich 100.000 zusätzliche Elektroautos durch Social Leasing auf die Straßen zu bringen. Dies würde nicht nur den Neufahrzeugmarkt stärken, sondern auch den Gebrauchtwagenmarkt für elektrische Fahrzeuge beleben.

Zugangsförderung für emissionsfreie Mobilität

Das französische Vorbild zeigt, dass Social Leasing einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung der Elektromobilität leisten kann. Besonders Haushalte, die von steigenden Energiepreisen stark betroffen sind und ältere Fahrzeuge fahren, profitieren von dieser Maßnahme. Durch preiswerte Leasingangebote können auch einkommensschwache Gruppen an der Verkehrswende teilhaben.

In Frankreich wurde bereits bewiesen, dass ein gut strukturiertes Social-Leasing-Programm sowohl soziale Teilhabe fördert als auch klimafreundliche Mobilität voranbringt. Die staatlich geförderten Angebote richten sich speziell an Personen, für die ein Auto unerlässlich ist - sei es wegen langer Arbeitswege oder mangelnder öffentlicher Verkehrsmittel. Diese Gruppe erhält die Möglichkeit, für weniger als 100 Euro im Monat ein Elektroauto zu leasen. Die Initiative zielt darauf ab, die Bevölkerung systematisch in Richtung emissionsfreier Mobilität zu führen, wobei insbesondere diejenigen unterstützt werden, die bisher von Fördermaßnahmen eher ausgeschlossen waren.

Anpassung des Systems an deutsche Gegebenheiten

Ein erfolgreiches Social-Leasing-Programm in Deutschland muss die spezifischen Bedürfnisse des Landes berücksichtigen. Im Unterschied zu Frankreich fahren viele einkommensschwache Haushalte größere Fahrzeuge. Deshalb sollte die Förderung auch Kompakt- und Mittelklassemodelle umfassen. Zudem ist eine adäquate Ladeinfrastruktur entscheidend für den Erfolg des Programms.

Um das System wirksam umzusetzen, schlagen Experten eine gezielte Förderung von Fahrzeugen der Segmente A bis C vor, wobei europäische Modelle bevorzugt werden sollten. Dies träfe auch den Wunsch der deutschen Automobilhersteller, die sich weitgehend aus dem Kleinwagensektor zurückgezogen haben. Preisliche Obergrenzen spielen dabei eine wichtige Rolle, um sowohl klimafreundliche Fahrzeuge zu verbreiten als auch Arbeitsplätze in der europäischen Wertschöpfungskette zu sichern. Zusätzlich wird vorgeschlagen, private Ladepunkte durch Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen zu unterstützen, um Haushalten mit geringeren Einkommen den Zugang zur nötigen Infrastruktur zu erleichtern. Eine weitere Option besteht in der Einführung einer ökologisch orientierten Abwrackprämie, die alten Verbrennerfahrzeugen effizient aus dem Verkehr ziehen würde.

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