In einem umfassenden Bericht der Amnesty International wird die missbräuchliche Nutzung von Elektroschockgeräten durch Strafverfolgungsbehörden weltweit kritisiert. Die Studie, die in über 40 Ländern durchgeführt wurde, zeigt, dass diese Geräte oft in Verletzung grundlegender Menschenrechte eingesetzt werden. In Deutschland gab es seit 2021 zehn Todesfälle im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Waffen. Diese Technologie wird bei Demonstrationen, an Grenzen und in psychiatrischen Einrichtungen verwendet. Experten fordern ein globales Verbot und strengere Kontrollen.

Risiken und Missbrauch von Elektroschockgeräten

Der Bericht der Menschenrechtsorganisation deckt auf, wie diese Schlagstöcke oder Taser-Geräte weltweit zur Folter und Misshandlung verwendet werden. Sie wurden in verschiedenen Ländern gegen besonders verletzbare Gruppen eingesetzt, was zu schweren Verletzungen und sogar zum Tod geführt hat. In Deutschland sind zehn Todesfälle dokumentiert worden, wobei die Geräte häufig in Situationen eingesetzt wurden, in denen keine unmittelbare Gefahr bestand.

Die Untersuchung ergab, dass Elektroschockgeräte auch bei jungen Menschen, Flüchtlingen und psychisch Kranken angewendet wurden. Betroffene berichteten von Verbrennungen, Taubheitsgefühlen und schweren psychischen Traumata. Mathias John, ein Experte für Rüstungstechnik bei Amnesty International in Deutschland, betonte die Notwendigkeit, den Einsatz dieser Geräte drastisch einzuschränken. Er fordert eine hohe Schwelle für deren Anwendung und das Verbot des Kontaktmodus, da diese Methode besonders gefährlich ist.

Aufruf zu globalen Maßnahmen

Um die missbräuchliche Nutzung von Elektroschockgeräten einzudämmen, plädiert die Organisation für ein rechtsverbindliches internationales Abkommen. Die Herstellung und der Handel mit diesen Waffen sollten weltweit gestoppt werden. Der Bericht enthält Interviews mit Opfern aus verschiedenen Regionen, darunter Minderjährige aus Protestbewegungen und Gefangene aus Afrika und Litauen, die unter den Folgen dieser Waffen litten.

Zwischen 2018 und 2023 produzierten mindestens 197 Unternehmen weltweit Elektroschockgeräte, hauptsächlich in China, Indien und den USA. Amnesty International fordert daher eine globale Initiative, um den Missbrauch dieser Technologie zu beenden. Es sei notwendig, strenge Regulierungen einzuführen und sicherzustellen, dass Elektroschockgeräte nur in extremen Fällen eingesetzt werden, wenn andere Mittel versagen. Dies würde helfen, Menschenleben zu retten und die Rechte aller zu schützen.