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Elternprotest gegen Kita-Schließung: Kampf um den "Guten Hirten"
2025-03-04
Die Eltern in Radebeul sind enttäuscht und frustriert. Die geplante Schließung der Kita "Guter Hirte" hat tiefe Wellen geschlagen. Viele Eltern sehen dies als einen schwerwiegenden Fehler, der nicht nur die Zukunft ihrer Kinder, sondern auch das soziale Gefüge der Gemeinde beeinträchtigt. Manuela Hammer, Initiatorin einer Online-Petition, betont die Notwendigkeit, alternative Lösungen zu finden und die Eltern in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Betroffene Eltern fordern Transparenz und Dialog
Demografische Veränderungen und deren Auswirkungen
Die demografischen Entwicklungen in Radebeul sind ein zentrales Argument für die geplante Schließung der Kita. Der Geburtenrückgang und sinkende Anmeldezahlen haben dazu geführt, dass viele Kitas unterkapazität ausgelastet sind. Dennoch weisen Eltern darauf hin, dass man nicht nur die Geburtenraten betrachten darf, sondern auch den Zuzug von Familien. Ein bevorstehendes Großprojekt von TSMC, bei dem 6.000 Menschen nach Boxdorf ziehen sollen, könnte neue Herausforderungen und Chancen mit sich bringen. Diese Faktoren sollten bei der Planung berücksichtigt werden.Wertschätzung und Bedauern für die Kita "Guter Hirte"
Die Reaktionen auf die geplante Schließung der Kita "Guter Hirte" reichen von Enttäuschung bis hin zu tiefem Bedauern. In zahlreichen Kommentaren zur Online-Petition wird die Kita als etwas Besonderes beschrieben – ein Ort des Wohlbefindens, eine hervorragende Einrichtung, in der Kinder liebevolle Betreuung erfahren. Die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher wird hoch gelobt, und viele Eltern äußern ihre Sorge, in anderen Kitas keinen Platz zu finden oder überfüllte Einrichtungen zu erwarten. Dies zeigt, wie sehr die Kita "Guter Hirte" im Herzen der Gemeinde verankert ist.Transparenz und wirtschaftliche Begründungen
Die Eltern sind von den am Elternabend vorgetragenen Gründen für die Schließung nicht überzeugt. Insbesondere kritisieren sie die fehlende Transparenz bezüglich wirtschaftlicher Argumente. Die Behauptung, dass eine Kita erst ab 80 oder 90 Kindern wirtschaftlich tragfähig sei, steht im Widerspruch zu Investitionen der Stadt in andere Kitas. Ein kleiner, voll ausgelasteter Kindergarten wie der "Gute Hirte" sollte wirtschaftlich effizienter sein als größere, halb ausgelastete Einrichtungen. Die Eltern fordern belastbare Zahlen und Belege, um die Argumentation zu untermauern.Perspektiven und Zukunftsaussichten
Trotz der Enttäuschung wollen einige Eltern weiterhin für den Erhalt der Kita kämpfen. Es gibt sogar Gespräche darüber, einen anderen Träger zu suchen. Die Elterninitiative plant, die Online-Petition dem Bürgermeister Bert Wendsche zu übergeben. Gleichzeitig versucht der Träger, in die nächsten Schritte die Eltern einzubeziehen. Eine Steuerungsgruppe soll konzeptionelle Elemente des "Guten Hirten" herausarbeiten und diese in Teilen auf andere Kitas übertragen. Das Ziel ist es, gemeinsam nach vorne zu blicken und die besonderen Merkmale der Kita zu bewahren.Kita-Alltag und Zukunftsvisionen
Für die Kinder geht der Alltag in der Kita "Guter Hirte" zunächst unverändert weiter. Traditionelle Veranstaltungen wie Fasching, Osterfrühstück und Experimente-Tag bleiben Bestandteil des Jahresplans. Im September könnte vielleicht noch einmal gefeiert werden: Auf der Internetseite der Kita steht "20 Jahre Kinderhaus 'Guter Hirte'". Diese Meilensteine zeigen, wie wichtig die Kita für die Gemeinschaft ist und warum es sich lohnt, für ihren Erhalt zu kämpfen.