Das Auto
EU-Kommission plant neue Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität
2025-03-05

In einer bemerkenswerten Wendung hat die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel Pläne vorgestellt, um den europäischen Automobilherstellern bei den CO2-Emissionsvorgaben entgegenzukommen und gleichzeitig die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu steigern. Diese Initiative soll insbesondere den Druck durch US-Zölle und die wachsende Konkurrenz aus China abmildern. Der Vorschlag sieht eine Verlängerung der Frist für die Einhaltung strengerer Emissionsgrenzwerte vor und bietet Anreize zur Förderung des Elektroauto-Marktes.

Die Kommission möchte den Herstellern mehr Flexibilität bieten, um die neuen CO2-Grenzwerte einzuhalten. Im Zentrum der Diskussion steht eine mögliche Gesetzesänderung, die es Unternehmen erlauben soll, den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge über mehrere Jahre hinweg zu verrechnen. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die dieses Jahr die Grenzwerte nicht erreichen, diese Abweichungen in den folgenden Jahren ausgleichen können. Diese Änderung soll drohende Bußgelder vermeiden und den Herstellern eine Atempause verschaffen.

Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Plans, der auch die Förderung der Elektromobilität im Blick hat. Die EU-Kommission will insbesondere große Firmen anspornen, ihre Dienstwagenflotten mit Elektrofahrzeugen auszustatten, da diese etwa 60 Prozent der Neuzulassungen ausmachen. Zusätzlich sollen EU-Staaten vergünstigte Leasingprogramme für Privatkunden einführen. Um die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie zu stärken, werden bis 2027 erhebliche Investitionen in die Elektroauto-Industrie fließen, darunter 1,8 Milliarden Euro aus einem EU-Innovationsfonds und weitere 350 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt.

Zur Sicherstellung der Herkunft europäischer Komponenten in Batterien und Elektrofahrzeugen arbeitet die Kommission an Vorgaben für einen Pflichtanteil solcher Teile. Diese Regelung soll den Zulieferern der Autoindustrie entgegenkommen, deren Geschäftsmodelle stark von der Umstellung auf Elektroautos betroffen sind.

Trotz dieser Zugeständnisse kritisierten einige Organisationen wie Transport & Environment (T&E) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dass die Lockerungen bei den CO2-Grenzwerten Unsicherheit schaffen könnten. Besonders Unternehmen, die in Infrastruktur für Elektrofahrzeuge investiert haben, benötigen stabile Rahmenbedingungen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass diese Maßnahmen langfristig dazu beitragen, die Elektromobilität in Europa weiter voranzubringen.

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