Vor dem bevorstehenden Treffen der europäischen Regierungschefs in Paris fordert Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses und FDP-Politikerin, Europa, seine Macht zu demonstrieren. Die Diskussionen um die Rolle Europas im globalen Kontext, insbesondere in Bezug auf den Friedensprozess in der Ukraine, stehen im Mittelpunkt. Es wird betont, dass Europa nicht länger auf die Unterstützung der USA angewiesen sein sollte und stattdessen eine eigenständige Position einnehmen muss. Die Bedeutung dieses Treffens liegt darin, Europa als wichtigen Akteur auf der Weltbühne hervorzuheben und gleichzeitig die Notwendigkeit einer stärkeren militärischen Ausstattung der EU zu unterstreichen.
In den letzten Jahren wurde immer wieder über die Notwendigkeit gesprochen, Europa unabhängiger von den USA zu machen. Dieser Gedanke ist besonders relevant geworden, nachdem Präsident Trumps Amtszeit gezeigt hat, dass Europa nicht mehr blind auf US-Unterstützung vertrauen kann. Marie-Agnes Strack-Zimmermann erläutert, dass es Zeit sei, Europa endlich in Bewegung zu bringen und seine eigene Stärke zu zeigen. Die USA müssen erkennen, dass sie Europa ebenso benötigen wie umgekehrt. Diese gegenseitige Abhängigkeit sollte nun klar kommuniziert werden, vor allem angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen.
Die jüngsten Ereignisse, einschließlich der Aussagen des US-Vizepräsidenten auf der Münchner Sicherheitskonferenz und die geplanten Gespräche zwischen Russland und den USA über einen Frieden in der Ukraine, haben die Dringlichkeit dieser Situation verdeutlicht. Es besteht die Sorge, dass Europa durch einen Diktatfrieden in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwindet. Daher ist es entscheidend, dass Europa aktiv an möglichen Verhandlungen teilnimmt und seine Stimme gehört wird. Die ZDF-Reporterin Anne Brühl betont, dass Europa nun am Tisch sitzen und aktiv mitwirken muss.
Strack-Zimmermann warnt auch davor, die Vergangenheit zu idealisieren. Nach Trumps erster Amtszeit gab es Hoffnung, dass alles mit Joe Biden besser werde. Doch diese Erwartung erwies sich als Irrtum. Nun sei es Zeit, nach vorn zu schauen und unter Druck besonders gut zu arbeiten. Sie betont, dass die Welt keine isolierte Kugel ist, sondern dass die Handlungen in Europa von China genau beobachtet werden. Dies hat wiederum große Relevanz für die USA, die China als ihren größten Feind betrachten. Es sei daher notwendig, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und eine klare Botschaft zu vermitteln.
Die Zukunft Europas hängt stark davon ab, wie es sich in diesen turbulenten Zeiten positioniert. Es geht nicht nur um die territoriale Integrität der Ukraine, sondern auch um die Art und Weise, wie wir in Europa leben können. Europa wird künftig nicht länger am "Katzentisch" sitzen, sondern sich seinen Platz am Verhandlungstisch erkämpfen. Es ist entscheidend, dass nichts über die Köpfe der Ukrainer hinweg entschieden wird. Dieses Treffen in Paris bietet die Gelegenheit, Europa als mächtigen und unabhängigen Akteur zu präsentieren, der bereit ist, seine Interessen selbstbewusst zu vertreten.