Eine kritische Stimme erhob sich gegen die aktuellen Vorstellungen zur Steuerreform. Reint Gropp, Leiter des renommierten Wirtschaftsforschungsinstituts in Halle, äußerte Zweifel an der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen. Seiner Meinung nach stehen den Unternehmen andere Herausforderungen im Weg als finanzielle Einschränkungen. Stattdessen seien es globale Unsicherheiten sowie regulatorische und administrative Faktoren, die einen erheblichen Einfluss auf wirtschaftliche Entscheidungen ausüben.

Die Prioritäten der Unternehmensführung liegen laut Gropp in ganz anderen Bereichen. Bedeutendere Sorgen bereiten den Verantwortlichen internationale Spannungen, steigende Kosten für Energie und Arbeitskräfte sowie übermäßige Bürokratie. Diese Aspekte erschweren Investitionsentschlüsse deutlich stärker als fehlende Liquidität. Eine Lockerung der Finanzen würde somit nur bedingt zum gewünschten Aufschwung beitragen.

In Zeiten globaler Turbulenzen sollte der Fokus auf strukturelle Verbesserungen liegen. Durch eine Vereinfachung administrativer Vorgaben und die Stabilisierung internationaler Handelsbeziehungen könnten Unternehmer größere Sicherheit erfahren. Dies würde letztlich zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum führen und die effektive Nutzung vorhandener Mittel fördern.