In einer jüngsten Untersuchung durch die Prüfungs- und Beratungsfirma EY wurde deutlich, dass amerikanische und asiatische Unternehmen im letzten Jahr den europäischen Großkonzernen in Umsatz und Gewinn überlegen waren. Während US-Firmen ihren Umsatz um 4,5% steigerten und ihre asiatischen Kollegen um 3,2%, mussten europäische Unternehmen mit einem Rückgang von 1,1% konfrontiert sein. Besonders hart getroffen wurden deutsche Konzerne, deren Umsätze um 3,1% zurückgingen und deren Gewinne sogar um 8,5% sanken.

Amerikanische und asiatische Unternehmen dominieren weltweit

In der Welt der tausend größten börsennotierten Unternehmen dominiert eindeutig Amerika mit 317 Firmen, gefolgt von China mit 137 und Japan mit 110. Deutschland steht auf Rang vier mit 43 Konzernen. Die Studie zeigt eine klarere Trennung bei den Gewinnen: Asiatische Unternehmen steigerten ihr operatives Ergebnis um fast ein Fünftel (19,5%), während amerikanische Firmen es auf 8,2% brachten. In Europa dagegen fielen die Gewinne insgesamt um 6,5%. Experten wie Jan Brorhilke von EY sehen dies als Alarmsignal für die Zukunft der europäischen Industrie.

In einem besonders herausfordernden Umfeld kämpfen traditionelle Industrien in Europa gegen globale Wirtschaftsströmungen an. Die Autobranche erlebt tiefgreifende Veränderungen, und die chaotische Zollpolitik der USA verschärft die Lage weiter. Gleichzeitig dominieren amerikanische Technologieunternehmen den Markt; unter den zehn gewinnstärksten Börsenfirmen gibt es keine einzige aus Europa. Der Ölriese Saudi Aramco führt die Liste der profitabelsten Firmen an, gefolgt von US-Techriesen wie Apple, Alphabet und Microsoft.

Herausragende deutsche Unternehmen in der Umsatzzählung sind Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW und die Deutsche Telekom. Doch selbst diese führenden Firmen haben Mühe, mit den globalen Giganten Schritt zu halten.

Die aktuelle Lage wirft somit ernsthafte Fragen auf über die Zukunft der industriellen Basis Europas und seine Fähigkeit, mit dem raschen technologischen Fortschritt zu konkurrieren.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, offenbart diese Analyse die Notwendigkeit, sowohl auf politischer als auch wirtschaftlicher Ebene nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Ohne klare Strategien könnte sich der Abstand zwischen Europa und seinen globalen Wettbewerbern weiter vergrößern. Es ist daher dringend geboten, Maßnahmen zu ergreifen, um die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsposition europäischer Unternehmen zu stärken, bevor sie unwiderruflich zurückfallen.