Ab Juni übernimmt Marion Ackermann die Leitung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), einer Institution mit 2.000 Mitarbeitenden. In einem Interview äußert sie sich zu ihren Erwartungen, Herausforderungen und Plänen. Besonders betont sie die Notwendigkeit, neue Wege in der Finanzierung zu gehen, um die strukturelle Unterfinanzierung der Stiftung anzupacken. Ackermann möchte die bundesweit geförderte Einrichtung stärker ins 21. Jahrhundert führen und dabei auch private Sponsoren gewinnen. Zudem spricht sie über ihre Erfahrungen mit großen Sanierungsprojekten und politischen Diskursen im Kulturbereich.
Mit ihrer neuen Position als Präsidentin der SPK tritt Ackermann eine herausfordernde Aufgabe an. Sie will die vielfältigen Geschichten und Sammlungen der Stiftung neu verweben und deren Relevanz für die Gegenwart verdeutlichen. Die Finanzen stellen dabei einen besonderen Fokus dar, da die Stiftung nach ihrer Einschätzung unterfinanziert ist. Eine Lösung sieht sie unter anderem in einer stärkeren Beteiligung der deutschen Wirtschaft. Diese könnte nach Ackermann ein neues Gleichgewicht in der Finanzierung schaffen.
Ackermann bringt reiche Erfahrung mit Bauvorhaben aus Stuttgart, Düsseldorf und Dresden mit. Dort hat sie gelernt, dass nicht alles immer nach Plan läuft, was sie nun bei den großen Projekten der SPK anwendet. So freut sie sich auf die geplante Wiedereröffnung des Pergamonmuseums in der ersten Hälfte von 2027 und sieht im Berlin Modern Projekt Chancen, kreative Phasen einzubinden, bevor das Gebäude vollendet ist.
Die Ernennung eines neuen Kulturstaatsministers namens Wolfram Weimer aus der Wirtschaftsbürokratie überrascht Ackermann. Sie erkennt darin jedoch auch eine Chance, da sie annimmt, dass die Zeit ausschließlich staatlicher Förderungen vorbei ist. Sie wünscht sich Unterstützung von Weimer, um eine neue finanzielle Balance herzustellen. Politische Diskurse, wie Feminismus und Konservativismus, stehen ebenfalls im Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Aus ihrer Zeit in Dresden hat sie gelernt, komplexe Debatten durch offene Gespräche zu bearbeiten.
In puncto Finanzen fordert Ackermann mehr Unterstützung für Bereiche wie Bildung und Vermittlung, die bisher stark vernachlässigt wurden. Während Sonderprojekte und Ausstellungen durch private Sponsoren gefördert werden können, bleibt die Grundfinanzierung weiterhin ein Thema, das politisch angepackt werden muss. Ihre Vision ist es, die Stiftung moderner und zugänglicher zu gestalten, ohne dabei ihre historischen Wurzeln zu vergessen.
Marion Ackermanns Ambitionen reichen weit über die bloße Verwaltung der Stiftung hinaus. Sie will die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu einer lebendigen Institution des 21. Jahrhunderts machen, die sowohl finanziell stabil ist als auch die Vielfalt der Bundesrepublik widerspiegelt. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sowie innovative Ansätze in der Vermittlung eine zentrale Rolle. Ihr Engagement zeigt, dass die Zukunft der SPK in guten Händen liegt.