Finanzierung
Handelsstreit USA-China: Wer hat die besseren Karten?
2025-04-23

Inmitten des anhaltenden Zollkonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China zeigt sich eine Spannungslage, die sowohl politische als auch wirtschaftliche Auswirkungen auf das globale Gefüge hat. Während Washington zunächst über mögliche Zollsenkungen spricht, wird nun klar gemacht, dass Peking den ersten Schritt tun muss. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz äußert seine Überzeugung, dass China diesen Handelskrieg letztlich für sich entscheiden wird.

Washington verneint einseitige Zugeständnisse

In der Hauptstadt der USA, Washington, wurde nach außen hin deutlich gemacht, dass kein einseitiges Angebot zur Entspannung der Zollstreitigkeiten existiert. Scott Bessent, Finanzminister unter Donald Trump, betonte gegenüber mehreren amerikanischen Medien, dass keine einseitigen Vorschläge zur Deeskalation vorliegen. Auch Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses, bestätigte dies und fügte hinzu, dass es keine Senkung der Zölle gegen China geben wird, bis dieser einen Deal mit den USA abschließt. Dieser sollte insbesondere die Reduktion von Zöllen und Handelshemmnissen umfassen.

In einem weiteren Statement erklärte Bessent, dass beide Seiten im Moment zögern, miteinander zu sprechen. Allerdings gehe er davon aus, dass die Zölle schließlich gemeinsam gesenkt werden könnten. Vor diesem Hintergrund berichtete das „Wall Street Journal“ bereits von Überlegungen im Weißen Haus, die hohen Zölle auf chinesische Waren drastisch zu senken, was jedoch noch nicht endgültig entschieden ist.

Eine Perspektive des Wirtschaftsnobelpreisträgers

Von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, sieht Joseph Stiglitz die Situation klarer: China hat die Oberhand in diesem Konflikt. Der renommierte Ökonom argumentiert, dass die Volksrepublik sich bereits auf einen Übergang von einer exportorientierten Wirtschaft hin zu einer von der Inlandsnachfrage getriebenen Wirtschaft vorbereitet. Diese Entwicklung macht das Land weniger abhängig von Importen, darunter auch von den USA.

Stiglitz kritisiert weiterhin, dass die USA durch protektionistische Maßnahmen arm werden könnten und dadurch ihr internationales Ansehen schwächen. Er befürchtet, dass Trump letztlich versuchen könnte, den Sieg im Handelskrieg für sich zu reklamieren, selbst wenn dies faktisch nicht der Fall sein sollte.

Als Beobachter kann man feststellen, dass dieser Handelsstreit nicht nur zwei der größten Weltmächte gegeneinander ausspielt, sondern auch tiefgreifende Veränderungen in der globalen Wirtschaftsordnung herbeiführt. Die Herausforderung liegt darin, langfristige Lösungen zu finden, die sowohl den USA als auch China gerecht werden.

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