Der amerikanische Finanzminister äußerte scharfe Kritik an den internationalen Wirtschaftsorganisationen wie dem IWF und der Weltbank. Er warf diesen Institutionen vor, von ihren ursprünglichen Aufgaben abgewichen zu sein. Zudem forderte er nachhaltige Veränderungen im globalen Handelssystem sowie eine Neuausrichtung Chinas und anderer Länder. Die US-Regierung plane, das globale Wirtschaftssystem neu auszurichten, um Ungleichgewichte zu korrigieren.
Besonderer Fokus lag auf China, dessen Exportorientierung als problematisch eingestuft wurde. Der Minister forderte eine Schwerpunktverlagerung auf die Binnennachfrage sowie Reformen in Europa zur Stärkung des eigenen Wirtschaftspotenzials. Darüber hinaus wurden kritische Anmerkungen zur momentanen Ausrichtung der Internationalen Institutionen gemacht, die laut ihm von ihrer eigentlichen Mission abgekommen seien.
Die Kernaussage liegt darin, dass der amerikanische Finanzminister eine fundamentale Umstrukturierung der internationalen Wirtschaftsinstitutionen verlangt. Er kritisierte deren Abkehr von primären Zielen wie der Förderung eines ausgewogenen Welthandels und der Sicherstellung wettbewerbsfähiger Wechselkurse.
Laut dem Finanzminister sollten diese Organisationen sich wieder stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Insbesondere sollte der Internationale Währungsfonds (IWF) wieder mehr Aufmerksamkeit auf globale Währungsfragen richten statt sich mit Themen wie Klimawandel oder Geschlechtergleichheit zu befassen. Der IWF wurde außerdem kritisiert, weil er seiner Meinung nach nicht alle Länder gleichermaßen kritisch beurteilt. Stattdessen solle er auch größere Volkswirtschaften wie China für unfaire Praktiken zur Rechenschaft ziehen. Diese Aufforderung schließt ein, dass der IWF klarere Standards setzen und gegebenenfalls auch ablehnende Positionen einnehmen muss, wenn notwendig.
Ein weiterer Schwerpunkt der Rede betraf die Notwendigkeit einer fundamentalen Wirtschaftsreform in China. Der amerikanische Finanzminister warnte vor den negativen Konsequenzen des chinesischen Modells, das stark auf Exporten basiert.
China wurde aufgerufen, seine übermäßigen Produktionskapazitäten zu reduzieren und stattdessen mehr auf die nationale Nachfrage zu setzten. Dies sei nicht nur für die globale Wirtschaft wichtig, sondern auch im Eigeninteresse Chinas. Der Finanzminister argumentierte, dass ein solches Vorgehen langfristig stabilisierend wirken würde. Darüber hinaus kritisierte er die jetzige Politik der Weltbank, die immer noch China als Entwicklungsländer betrachtet und diesem Kredite gewährt. Diese Praxis sei angesichts der wirtschaftlichen Größe Chinas nicht länger gerechtfertigt. Als Lösung wurde vorgeschlagen, dass die Weltbank ihre Ressourcen effizienter einsetzt, indem sie sich auf dringende Probleme wie den Energiezugang in Entwicklungsländern konzentriert.