Finanzierung
Trump's Handelskrieg: Die Konsequenzen für Russlands Wirtschaft
2025-04-23

Die von Donald Trump initiierten Handelsmaßnahmen wirken sich erheblich auf die globale Wirtschaft aus, auch wenn Russland zunächst unmittelbar davon verschont blieb. Besonders hart trifft dies das Öl- und Gassegment, welches einen wesentlichen Teil der russischen Staatseinnahmen ausmacht. Während Moskaus Wirtschaft zwar nicht direkt durch Zölle beeinträchtigt wird, führt der Handelskrieg dennoch zu weitreichenden negativen Auswirkungen. Der Rückgang der Ölpreise stellt Präsident Putin vor schwierige wirtschaftliche Herausforderungen.

Ölpreisverfall bedroht Staatsfinanzen

Obwohl Russland selbst keine Zölle zu spüren bekommt, führt Trumps Handelskrieg zu einer globalen Preiskorrektur im Energiemarkt. Diese Entwicklung hat bereits zu einem signifikanten Rückgang der Ölpreise geführt, was massive Einnahmeausfälle für Moskaus Haushalt zur Folge hat. Ein Barrel Nordseeöl fiel dabei auf einen mehrjährigen Tiefstand.

Der Preisverfall im Energiemarkt stellt Russlands Wirtschaft vor ein schwerwiegendes Problem. Die Prognosen des russischen Wirtschaftsministeriums deuten darauf hin, dass der durchschnittliche Jahrespreis für russisches Öl im Jahr 2025 bei 56 Dollar pro Barrel liegen könnte. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie. Experten wie Elina Ribakova warnen vor einem drohenden Haushaltsdefizit, das sich fast verdoppelt haben könnte. Putin steht somit vor der schwierigen Entscheidung zwischen gesellschaftlichem Wohl und militärischen Ambitionen.

Oekonomische Probleme verstärken sich weiter

Russlands Wirtschaft muss sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen auseinandersetzen, die durch den internationalen Handelskrieg verursacht wurden. Neben dem Ölpreisverfall lastet eine hohe Inflation sowie der Kriegswirtschaftszustand schwer auf dem Land. Das von Putin erhoffte „Wachstumswunder“ scheint in weite Ferne gerückt zu sein.

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Russlands werden durch verschiedene Faktoren weiter verschärft. So bleibt die Inflation hoch, trotz wiederholter Anhebung des Leitzinses durch die Zentralbank. Zusätzlich belasten westliche Sanktionen wichtige Industriezweige. Sergey Vakulenko, ehemaliger russischer Energiemanager, schätzt, dass jedes Mal, wenn der Ölpreis um 10 Dollar sinkt, Russland jährlich etwa 25 Milliarden Dollar an Einnahmen verliert. Analysten von JP Morgan sehen in Trumps Handelskrieg einen „Tsunami“, dessen Auswirkungen nun auch nachhaltig Russland erreichen könnten. Die prognostizierte BIP-Wachstumsrate von lediglich 0,1 Prozent unterstreicht die düstere Zukunftsaussichten der russischen Volkswirtschaft.

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